Zeit zu reden und Schluss mit der Ignoranz
Warnstreik am Dienstag, den 24.11.2020,
von 7.30 bis 8.30 Uhr
Beschäftigte der FEV DLP GmbH zeigen beim Warnstreik: Wir wollen verhandeln!
Zeit zu reden und Schluss mit der Ignoranz steht auf den Schildern, die die Beschäftigten des FEV DLP in Brehna in den eisigen Morgenstunden am Dienstag 24.11.2020 in die Höhe halten.
Rund 50 Kolleginnen und Kollegen haben sich pünktlich um 7.30h vor dem Betriebseingang versammelt für den ersten Warnstreik hier am Standort. Sie fordern die Geschäftsführungen auf, die Blockadehaltung gegenüber der IG Metall zu beenden und endlich an den Verhandlungstisch zu kommen.
Die Geschäftsführung darf nicht länger Augen und Ohren verschließen vor der berechtigten Forderung nach einem Tarifvertrag im FEV DLP. Der Standort in Brehna ist die Cash Cow des FEV Konzerns das muss sich auch für die Beschäftigten auszahlen. Wenn das Unternehmen neue und qualifizierte Arbeitskräfte gewinnen und halten will, dann muss sich bei den Arbeitsbedingungen endlich etwas tun!
sagt Henry Komorniczyk, Betriebsratsvorsitzender und Tarifkommissionsmitglied bei FEV DLP.

Im September 2020 hat die IG Metall die Geschäftsführung der FEV DLP GmbH zu Gesprächen aufgefordert mit dem Ziel, Gespräche aufzunehmen zur Herstellung der Tarifbindung an die Tarifverträge in der Metall-Elektro-Industrie in Sachsen-Anhalt.
Bis heute ist es nicht einmal zu einem ersten Gespräch gekommen. Die Geschäftsführung versteckt sich hinter Ausflüchten. In ihrem Schreiben vom 28.9.2020 sagte die Geschäftsführung sinngemäß
vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen wäre es unredlich, nicht erfüllbare Erwartungen bei den Beschäftigten zu wecken.
Die Beschäftigten sind enttäuscht von dieser Haltung und haben der wiederholten Aufforderung zu Tarifverhandlungen mit ihrem Warnstreik heute Nachdruck verliehen.
Die Corona-Krise als Ausrede vorzuschieben, den Beschäftigten faire Arbeitsbedingungen und angemessene Entgelte vorzuenthalten, das können wir nicht hinnehmen.
Gerade weil wir in Zeiten der Pandemie und der Transformation des Automobilsektors viele Unsicherheiten erleben ist es jetzt wichtig, durch Tarifverträge Planbarkeit und Sicherheit für alle Beteiligten zu schaffen,
so Almut Kapper-Leibe, Geschäftsführerin IG Metall Halle-Dessau.
Im gemeinsamen Gespräch gilt es, die Veränderungen auszumachen, die für Geschäftsführung, Betrieb und die Beschäftigten tragbar sind.
Fest steht: Es muss sich etwas ändern. Stillstand nützt nur jenen, die vom Status Quo profitieren und das sind nicht die Beschäftigten.
Ein Mitglied der IG Metall Tarifkommission blickt zufrieden auf die Aktion zurück und sieht sich gestärkt für die Zukunft: Mit der guten Beteiligung beim heutigen Warnstreik haben wir als Beschäftigte gezeigt: Wir meinen es ernst! Wir werden nicht zulassen, dass die Geschäftsführung unsere Tarifbewegung einfach aussitzt.
Wenn es sein muss, stehen wir heute auch nicht zum letzten Mal vor dem Tor.