13.05.2022 | Beschäftigte bei der FEV DLP in Brehna streiken weiter
Arbeitgeber-Mauer muss durchbrochen werden!
Nach einem
starken Warnstreik im April zogen die Kollegen im FEV Dauerlaufprüfzentrum in
Brehna am Freitag, dem 13.5. erneut vor das Betriebstor. Die zuständige IG Metall Geschäftsstelle Halle-
Dessau rief von 10:00 bis 12:00 Uhr dazu auf, den Beginn der Spätschicht für zwei Stunden zu
bestreiken. Unter dem Motto Die Mauer des Arbeitgebers durchbrechen äußerten die
Streikenden lautstark ihren Unmut:
Unglückstag Freitag der 13. so fühlt es sich im FEV DLP 365 Tage im Jahr an. Die
Arbeitsbelastung wird immer mehr, doch die Lohnentwicklung stagniert seit Jahren. Wir
lassen nicht zu, dass der Arbeitgeber mauert und sich über unsere Forderung
hinwegsetzen will,
fasst ein Mitglied der IG Metall Tarifkommission die Stimmung in der Belegschaft zusammen.
Während des Streiks stapelten die Streikenden eine Mauer aus Pappkisten vor dem Betriebstor
auf. Arbeitgeber mauert hieß es in großen Buchstaben auf der symbolischen Wand. Lassen wir uns das bieten?, fragte die zuständige Gewerkschaftssekretärin Sophie Unger.
Laut und
eindeutig fiel die Antwort der Beschäftigten aus, die von Tröten und Trillerpfeifen begleitet die
Arbeitgeber-Mauer symbolisch durchbrachen. Wir wollen reden und zwar jetzt. Es ist Zeit für
einen Tarifvertrag in Brehna, so die Botschaft von Unger Richtung Arbeitgeberseite.
Seit dem vergangenen Warnstreik am 8. April fordert die Gewerkschaft im Namen ihrer Mitglieder
für den Ingenieursdienstleister FEV DLP eine Entgeltsteigerung von +8%. Mitte April hatte die
Geschäftsführung für alle Beschäftigten eine Entgelterhöhung von 100 angekündigt und
verweigert nach wie vor ein Gespräch mit der IG Metall. Daher ist die Streikbeteiligung unter den
Beschäftigten noch gewachsen.
Für IG Metall Bevollmächtigte Almut Kapper-Leibe sind die angekündigten 100 eine Farce:
Die von der Arbeitgeberseite zugestandenen 100 sind ein erbärmlicher Versuch, die
Kollegen abzuspeisen. Statt einem Tropfen auf den heißen Stein ist in Brehna ein ganzer
Kübel an Lohnerhöhung längst überfällig. Angesichts von mehr als sieben Prozent Inflation
und langjährigem Stillstand beim Entgelt ist unsere Forderung von acht Prozent berechtigt
und realistisch.
Mehrfache Aufforderungen zu Verhandlungen durch die IG Metall blieben bisher von der
Arbeitgeberseite unbeantwortet.
Die Beschäftigten haben deshalb ihrer Forderung mit einem weiteren Warnstreik Nachdruck verliehen.