TARIFABSCHLUSS TISCHLER-HANDWERK
Fachkräfte gibts auch im Osten nicht mehr für kleines Geld
20.10.2021 | Die 32 000 Beschäftigten im Tischlerhandwerk in Ostdeutschland erhalten deutlich mehr Geld.
Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. Dezember 2024
Die IG Metall und der Arbeitgeberverband
für die neuen Bundesländer
haben sich auf eine Anhebung
der Löhne und Ausbildungsvergütungen
um rund 17 Prozent geeinigt.
In der ersten Verhandlungsrunde
am 8. Dezember beschlossen die Verhandlungspartner
die Erhöhung in drei
Schritten ab dem 1. Januar 2022.
»Wir haben mit der Tarifgemeinschaft
Neue Bundesländer der Tischler-
Arbeitgeber sehr schnell auf Ziel verhandelt.
Es führte kein Weg daran vorbei,
die Tarifeinkommen jetzt an die Realitäten
des Fachkräftemangels anzupassen.
Die wirtschaftliche Lage der Tischlerbetriebe
war trotz Pandemie noch nie so
gut wie heute. Die Auftragsbücher sind
voll, und Fachkräfte sind auch im Osten
nicht mehr für kleines Geld zu bekommen
«, sagte Bodo Grzonka, Tarifsekretär
und Verhandlungsführer der IG Metall
Berlin-Brandenburg-Sachsen.
Konkret steigen die Einkommen für
Altgesellen in drei Schritten um insgesamt
376 Euro im Monat bzw. 16,62 Prozent
bis zum 1. Januar 2024. Ab Januar
2022 gibt es 2395 Euro im Monat, das entspricht
14,30 Euro pro Stunde. Das sind
133 Euro im Monat oder 5,6 Prozent
mehr.
Die weitere Erhöhung erfolgt zum 1.
Januar 2023 um weitere 125 Euro auf
dann 2520 Euro im Monat, das bedeutet
15,04 Euro pro Stunde und entspricht
einem Plus von 5,22 Prozent. Im dritten
Schritt steigt das sogenannte Eckentgelt
ab dem 1. Januar 2024 um weitere 118
Euro im Monat (4,68 Prozent) auf dann
2638 Euro monatlich oder 15,75 Euro pro
Stunde.
Die Ausbildungsvergütungen erhöhen
sich zwischen 94 und 142 Euro, das
entspricht ebenfalls knapp 17 Prozent.
Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit
bis zum 31. Dezember 2024.
TARIFRUNDE KFZ-HANDWERK
Tarifergebnis auch in Sachsen-Anhalt Plus im Portmonee für Beschäftigte im Kfz-Handwerk
24.06.2021 | Die zweite Verhandlungsrunde im Kfz-Handwerk in Sachsen-Anhalt hat zu einem Tarifabschluss geführt. Die IG Metall verständigte sich mit der Arbeitgeberseite auf einen Tarifvertrag, der unter anderem folgende Eckpunkte vorsieht: +++ Tabellenwirksame Erhöhung ab Februar 2022 um 2,2 Prozent +++ Corona-Beihilfe in Höhe von einmalig 500 Euro mit der Augustabrechnung, Auszubildende erhalten 220 Euro netto +++ Anstieg der Ausbildungsvergütung um 60 Euro (Februar 2022) +++ Laufzeit des Tarifvertrages bis Ende März 2023 | 22 Monate +++ Rückzahlungsregelung zum Kurzarbeitergeld tariflich geregelt
Markus Wente, Verhandlungsführer der Gewerkschaft, erklärt in Magdeburg: Ein tragfähiger Abschluss, der die Einkommen der Beschäftigten sichert. Die Kolleginnen und Kollegen aus den Betrieben haben die letzten Wochen richtig PS auf die Straße gebracht und sich in großem Maße an Warnstreiks beteiligt. Sie haben den Druck auf die Gegenseite hochgehalten und letztlich diesen Abschluss ermöglicht!. Wente zeigt sich erfreut, dass die Beschäftigte, die trotz Pandemie Höchstleistungen erbracht haben, nun auch an den Gewinnen beteiligt werden und bereits mit der Augustabrechnung ein deutliches Plus im Portmonee vorfinden werden. Wer die Arbeit erbringt, soll auch von der Rendite profitieren!
Seit Mai 2021 haben sich in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt mehr als 2.700 Beschäftigte aus 67 Betrieben des Kfz-Handwerks an Aktionen beteiligt. Von dem Tarifergebnis können in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt rund 52.000 Beschäftigte im Kfz-Handwerk profitieren. Die Tarifkommission hat das Ergebnis im Anschluss an die Verhandlung einstimmig angenommen.
> Weitere Informationen siehe Flugblatt