Seite druckenFenster schließen

IG Metall Schweinfurt - 13. Mai Gemeinsam gegen die Folgen der Krise

AktuellesKontaktInhaltsverzeichnis

Auftaktveranstaltung:
Gemeinsam gegen die Folgen der Krise

Tausende an der Hahnhügelbrücke wurden mit schlechten Nachrichten von Schaeffler konfrontiert

Schaeffler streicht Jobs:
1034 in Schweinfurt, 111 in Eltmann

Sparkurs des Konzerns Zeitgleich zur Betriebsversammlung hat der Gesamtbetriebsrat der Schaeffler KG die Presse über die Sparpläne informiert. Demnach sollen 1034 Stellen in Schweinfurt und 111 in Eltmann (Kreis Haßberge) gestrichen werden.

Wie es am Mittwochmorgen hieß, will der angeschlagene Autozulieferer in den kommenden Monaten rund 4500 Arbeitsplätze in Deutschland abbauen, davon 1034 in Schweinfurt und 111 in Eltmann. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mit.

Insgesamt sollen auf diese Weise Personalkosten von rund 250 Millionen Euro gespart werden, heißt es in einer Firmen-Mitteilung. Betriebsbedingte Kündigungen sollen nach Möglichkeit vermieden werden. Das Unternehmen begründete die Einschnitte mit den Auftrags- und Umsatzeinbrüchen im Automobilzuliefergeschäft. In Schweinfurt demonstrierten am Mittwoch Arbeiter gegen den geplanten Stellenabbau.

Geplant seien unter anderem Altersteilzeit, freiwillige Aufhebungsverträge, die weitere Nutzung der Kurzarbeit und eine Arbeitszeitverkürzung. Bei den „Kostenanpassungen“ solle auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werden.

Das Unternehmen reagierte damit auf die Umsatzrückgänge infolge der Wirtschaftskrise seit Spätherbst vergangenen Jahres und auf die niedrigeren Umsatzerwartungen der kommenden Jahre. So habe die Automotive-Sparte im ersten Quartal 2009 einen Geschäftsrückgang von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet; dieser habe sich inzwischen auf einem um 25 Prozent niedrigeren Niveau stabilisiert.

Im Kampf um die Schaeffler-Arbeitsplätze sieht sich der Gesamtbetriebsrat des fränkischen Automobilzulieferers vor schweren Verhandlung. Die Zusage des Unternehmens, bis Ende Juli auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten, sei nur ein erster Schritt, sagte der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, Norbert Lenhard, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur dpa. „Das Unternehmen muss erst einmal darlegen, ob die angekündigten Kosteneinsparungen notwendig sind und wie die Einsparungen konkret umgesetzt werden sollen“, unterstrich Lenhard.

Er warnte zugleich vor einer Überbewertung der zwischen Schaeffler-Führung und Arbeitnehmervertretern abgeschlossenen „Zwischenvereinbarung“. „Die sagt eigentlich nichts anderes aus, als dass beide versichern, alles zu tun, damit niemandem gekündigt wird“, erläuterte Lenhard. Vom Grundsatz her seien Arbeitsplätze genauso bedroht wie zuvor. Allerdings biete die Vereinbarung zumindest die Chance, einen Stellenabbau abzuwenden.

„Ich bin optimistisch, dass es zu einer Vereinbarung kommt.“ Aber selbst wenn der drohende Abbau von bundesweit 4500 Stellen verhindert werden könne, drohen der Belegschaft nach Ansicht des Gesamtbetriebsratsvorsitzenden schwere Einschnitte. „Da wird dann zwar nicht an der Kopfzahl eingespart, aber dafür treffen andere Maßnahmen die Belegschaft“, gab er zu bedenken.

Im Gespräch seien beispielsweise eine Kürzung von Einmalzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld und Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich. „Aber bis jetzt weiß keiner, ob wir das Ziel, einen Stellabbau zu verhindern, tatsächlich noch erreichen werden“, gab der Arbeitnehmervertreter zu bedenken.

Quelle: Mainpost

Medieninformation zum herunterladen