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IG Metall Schweinfurt - 6. Dez. 2010 Bescherung für CSU MdB Michael Glos

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Reichlich Geschenke hatte die DGB Delegation zum Gesprächstermin mit dem ehemaligen Bundeswirtschaftsminister und MdB Michael Glos mitgebracht

10.972 Unterschriften, die einen politischen Kurswechsel verlangen, einen abgeschnittenen Weihnachtsbaum, der die Kürzungen der Regierung optisch übersetzt und ein Sparpaket, das zurück an den Absender gebracht wurde

In der Schweinfurter CSU Zentrale am Hainig traf die DGB Delegation, unter anderem Barbara Resch und Thomas Höhn von der IG Metall und der Regionsvorsitzende Frank Firsching praktisch zeitgleich mit MdB Glos ein.

Noch im Freien wurden einige Pressefotos geschossen und die elfköpfige Gewerkschaftsdelegation, bestehend aus Kolleginnen und Kollegen der IG Metall, der IG BAU, von Verdi, der GdP und des DGB, von Frank Firsching vorgestellt.

Der ehemalige Wirtschaftsminister bat ins Innere der CSU Geschäftsstelle, wo gleich die politische Diskussion begann. Worum es den Gewerkschaften geht listete Firsching kurz auf: Rente mit 67, solidarische Gesundheitspolitik, ausufernde Prekarisierung des Arbeitsmarktes für junge Menschen und das Sparpaket der Bundesregierung. Schnell wurde deutlich, dass Michael Glos zwar ein offenes Ohr für die Anliegen des DGB hatte, die Regierungspolitik zwar zögerlich, aber dennoch verteidigte.

Mit Beiträgen einzelner Delegationsmitgliedern wurde versucht die einzelnen Themen zu vertiefen, was in der einstündigen Diskussion durchaus gelang. DGB Jugendsekretär Björn Wortmann schilderte die Situation Jugendlicher, von denen fast die Hälfte in prekären Jobs wie Leiharbeit, befristete Arbeitsverhältnisse oder Praktika arbeiten würden. Den Beitrag unterstützte Metaller Thomas Höhn, der aus eigener Erfahrung berichtete, wie sich die Unternehmen um die unbefristete Einstellung von Mitarbeitern drückten und das Betriebsrisiko auf die Beschäftigten verlagerten.

Karl Krebs von der IG BAU beschrieb die hohen Belastungen in vielen Berufen, die es unmöglich machten bis 67 zu arbeiten. GdP Ortsvorsitzender Hajo Lehr verlangte Lohnerhöhungen für die bayerischen Polizeibeamten, die im Jahr 2011 von Seehofer und Co. eine Nullrunde verordnet bekommen und denen als Zugabe sämtliche Jubiläumsgelder gestrichen werden sollen. „Vielleicht findet ihr ja irgendwo im Osten noch ein paar alte Orden, die ihr den bayerischen Polizeibeamten umhängen könnt“, sagte Hajo Lehr sarkastisch zum CSU MdB Glos.

Sinan Öztürk verlangte einen Stopp der Privatisierungen im öffentlichen Dienst am Beispiel der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung. Der stellv. Geschäftsführer des Verdi- Bezirks Schweinfurt kritisierte den Beschluss des Haushaltsausschusses, der 6000 Stellen in den Wasser- und Schifffahrtsämter streichen will. Manfred Schmitt (IG BAU) fragte sich, bzw. MdB Glos, warum es nicht möglich sei einen gesetzlichen Mindestlohn einzuführen.

Regionsvorsitzender Frank Firsching fasste zusammen, den Gewerkschaften gehe es in Gänze darum den Faktor Arbeit zu stärken und mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern diejenigen Wert zu schätzen, die täglich dafür sorgen, dass Werte geschaffen werden und der Laden läuft. Michael Glos äußerte viel Verständnis für die DGB Belange, machte aber den internationalen Wettbewerb und die Demografie für die gesellschaftlichen Verwerfungen verantwortlich. Viel zu einfach meinten die Delegationsvertreter, die einen politischen Kurswechsel forderten.

„Diese Aktion zeigt, dass wir auch nach der tollen Großdemo in Nürnberg an unseren Themen weiterarbeiten. Wir müssen Gespräche führen, weiter aktionsfähig bleiben und ab und zu auch mal die Keule auspacken“, so Frank Firsching.