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IG Metall Aachen - Generation Krise

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Generation Krise – Corona und die Jugend

Seit mehr als zwei Jahren wird die Welt von der Coronakrise gebeutelt. Es gibt Millionen Tote weltweit zu beklagen, in Deutschland hat sich mittlerweile mehr als jeder Zehnte infiziert. Zum Höhepunkt der wirtschaftlichen Krise waren allein 8,5 Millionen Beschäftigte von Kurzarbeit betroffen. Besonders hart trifft es jedoch Kinder und Jugendliche.

Schule und Unis

 Kaum ein öffentlicher Bereich war neben dem Gesundheitsbereich während der Corona-Pandemie so stark in der Diskussion wie der Bildungsbereich. Die Schulschließung während der Krise haben breite Teile der Bevölkerung getroffen, nicht nur Beschäftigte im Bildungssystem und Schüler*innen, sondern auch Lehramtsstudierende, Jugendeinrichtungen und vor allem natürlich Eltern. Bis zum heutigen Tag sind kaum Schulen mit Luftreinigungssystemen ausgestattet worden, und wenn, dann meist aus privater Initiative. Psycholog*innen diskutieren die Folgen des Home-Schooling und fehlender sozialer Kontakte für Kinder und Jugendliche.

Gleichzeitig zielten die meisten Maßnahmen der Politik auf die Aufrechterhaltung des Wirtschaftslebens ab, es flossen Milliardenhilfen für Unternehmen. Auf der anderen Seite verloren vor allem Studierende ihre Nebenjobs in der Gastronomie und anderen Bereichen, viele stürzten in eine existenzielle Krise. Ob das Studium fortgesetzt werden konnte, lag oft am wohlhabenden Elternhaus. Die Mängel im Bildungswesen – an Schulen und Universitäten - wurden allzu offensichtlich. Fehlende Digitalisierung ist das Eine, die finanziellen Möglichkeiten, diese auch nutzen zu können, sind das Andere.

 

Auszubildende

Dazu kommt, dass in der Corona-Krise sehr viele Unternehmen ihre Zahl von Ausbildungsplätzen zum Teil drastisch reduziert haben: Im Jahr 2020 ging die Zahl neuer Ausbildungsverträge um 9,3 Prozent zurück, auf nur noch 465.700. Dies war der stärkste Rückgang seit 1977 (Quelle: Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 379 v. 11.08.2021). Betriebsräte und IG Metall fordern daher von den Arbeitgebern zu Recht eine Erhöhung der Ausbildungsquote.

Dies wirkt sich auch auf die Mitgliedszahlen der IG Metall aus. Im Bereich Jugend und Auszubildende gibt es einen deutlichen Rückgang. Dies kann durch verstärkte Werbemaßnahmen in den Betrieben bisher nur zu einem geringen Teil ausgeglichen werden.

Gleichzeitig erleben wir, dass ein beträchtlicher Teil der Jugend aktiv auf die Straße geht: gegen Klimawandel, gegen die unmenschliche Flüchtlingspolitik der EU, gegen Rassismus und Neonazis. Das macht Mut! Diese jungen Menschen sind auch Verbündete der Gewerkschaften und wir sollten ihnen mit offenen Armen entgegen gehen. Solidarisch durch die Krise heißt, gemeinsam zu streiten. Suchen wir den Schulterschluss zwischen den Generationen für den Erhalt des Klimas, unserer Gesundheit und für eine sozial gerechte und nachhaltige Umwandlung der Wirtschaft.