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Netzwerk Landtechnik - Hintergründe

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Projektverlauf

Projektphase I des Europäischen Arbeitnehmernetzerks Agri-Tech lief von 2007 bis 2008 und wurde von der IG Metall NRW koordiniert.


Die zweite Phase des Europäischen Arbeitnehmer Netzwerks Landmaschinen startete im September 2009, endet Mitte 2010 und wird vom EMB koordiniert.



Dieses Projekt wird finanziell von der Europäischen Kommission unterstützt.

Landtechnik in Europa

Das Europäische Arbeitnehmer Netzwerk Landmaschinen -
europäische Betriebs- und Branchenpolitik im Landtechniksektor

Die Landmaschinenbranche hat sich in den vergangenen Jahren erheblich verändert. Die Branche und hier besonders die europäischen Produktionsstandorte stehen vor schwierigen strukturellen Umbrüchen mit unsicheren Perspektiven für die Beschäftigten und negativen Arbeitplatzeffekten. In Deutschland gibt es derzeit rund 30.000 Beschäftigte in der Branche.


Branchenarbeitskreis Landtechnik

Angesichts der wachsenden Probleme und der nur geringen Beachtung, welche die Landtechnik-Branche bislang in wirtschafts- und strukturpolitischen Diskussionen erfahren hat, haben sich Betriebsräte aus den wichtigsten Unternehmen zusammengeschlossen und einen „Branchenarbeitskreis Landtechnik“ ins Leben gerufen. Das Netzwerk wurde 1996 gegründet und organisiert einen kontinuierlichen Informationsaustausch der Betriebsräte von 14 Unternehmensstandorten aus ganz Deutschland. In regelmäßig durchgeführten Branchentagungen werden wichtige Themen aufgegriffen und dabei wird versucht, aktuelle Entwicklungen und Trends möglichst frühzeitig zu erkennen und aufzugreifen. Die IG Metall gehört zu den aktiven Förderern des Netzwerks.

Dringende Gründe für ein Europaweites Netzwerk

Zum Zeitpunkt der Netzwerkgründung bestand die EU noch aus keinen 27 Mitgliedsstaaten, sondern durchlief gerade eine kleine Erweiterungsrunde von 12 auf 15 Staaten (Österreich, Finnland und Schweden traten 1995 der EU bei). Der Prozess der EU-Osterweiterung hatte gerade erst begonnen. Seitdem wurde die Landmaschinenbranche in zweierlei Hinsicht von den Auswirkungen internationalisierter Unternehmensstrukturen geprägt:
I. Stärkere internationale Vernetzung deutscher Unternehmen

Folglich müssen sich die Arbeitnehmer der deutschen Landtechnikbranche nicht nur mit innerdeutscher Konkurrenz auseinandersetzen, sondern werden auch anhand ihrer Leistungen mit Wettbewerbern anderer EU-Länder gemessen.

II. Wachsende Bedeutung multinationaler Unternehmen

Gleichzeitig spielen multinationale Unternehmen durch Fusionen und Übernahmen oder neue Unternehmensstandorte eine immer größer werdende Rolle in der Landtechnik Branche. Für die Mitarbeiter von Kverneland (Norwegen), John Deere (USA) oder CHN (Italien) ist ein starker Einfluss auf Entscheidungen der Geschäftsführung nur dann möglich, wenn Sie mit ihren Kollegen anderer Länder kooperieren.

Eine Zusammenarbeit mit österreichischen Kollegen existiert schon seit langem und konnte in den letzten Jahren zusätzlich intensiviert werden. In diesem Fall konnte von der gemeinsamen Sprache profitiert werden, allerdings stellt die Sprachbarriere für internationale Kooperationen und einen grenzüberschreitenden Erfahrungsaustausch oft das größte Hindernis ist.

Gerade deshalb ist heute die Vernetzung durch dieses Projekt wichtiger als jemals zuvor. Die EU-Osterweiterung mit den bereits benannten Folgen, aber auch das Auftreten Chinas als ein neuer Akteur auf dem Weltmarkt hat zu dem erhöhten Druck auf europäische Produktionsstandorte geführt, ganz gleich ob es sich um „alte“ oder „neue“ Mitgliedsstaaten handelt.

Aus eigener Erfahrung weiß jeder, dass die Stärkung betrieblicher Interessenvertretung und Gewerkschaftspolitik nicht an den Landesgrenzen aufhört und deshalb nicht mehr ausschließlich auf nationaler Ebene definiert werden darf. Betriebsräte und Gewerkschaften müssen sich besser organisieren und sich vor allem auf internationaler Ebene austauschen.