Neue Wege gehen - Traditionen bewahren
Am 17.11.2016 begrüßte die IG Metall Aachen zur letzten Delegierten- und Funktionärskonferenz im Jahr 2016 den Bezirksleiter der IG Metall NRW Knut Giesler.
Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW
Zur letzten Delegierten- und Funktionärskonferenz im Jahr 2016 begrüßte die IG Metall Aachen am Donnerstagabend ihren Bezirksleiter NRW, Knut Giesler. Nach dem Geschäfts- und Kassenbericht des 1. Bevollmächtigten Achim Schyns verabschiedete die Versammlung mit großer Mehrheit eine Resolution zur Rüstungskonversion. Hierin wird gefordert, dass der Export von Waffen und Rüstungsmaterialien in Kriegs- und Krisengebiete sofort gestoppt und eine Umstellung der Betriebe der Rüstungsproduktion auf zivile Fertigung vorangetrieben wird.
Dann gehörte das Mikrofon Knut Giesler. Er ging zunächst auf die aktuelle politische Situation und die Wahlerfolge populistischer Parteien ein. Giesler betonte vehement, dass die AfD keine Alternative für Gewerkschafter sein kann. Angesichts der guten Umfragewerte dieser Partei rief er die Anwesenden dazu auf, im Betrieb aber auch im privaten Umfeld immer wieder die Diskussion mit den Menschen zu suchen um diese Entwicklung zu stoppen und umzukehren. Er zeigte Verständnis für die Unzufriedenheit vieler im Land, denn die Ursachen kennen die Gewerkschafter: Die Deregulierung des Arbeitsmarktes, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Niedriglöhne, sinkende Renten, Altersarmut und letztlich eine Spaltung unserer Gesellschaft. Die Lösung sei aber nicht, dass man seine Stimme aus Protest den Rechten schenkt.
Die IG Metall prangert diese Missstände nicht nur seit langem an, sie bietet auch Lösungsvorschläge. Ein wichtiger Baustein ist die neue Diskussion über faire Arbeitszeiten. Mit der Einführung der 35-Stunden-Woche hat die IG Metall einen großen Erfolg erzielt. Besonders in den letzten Jahren haben die Beschäftigten aber eine Arbeitsverdichtung und einseitiger Flexibilisierung ihrer Arbeitszeit erfahren. Zu diesem Thema plant die IGM in 2017 eine breit angelegte Kampagne „Mein Leben, meine Zeit - Arbeit neu denken“. Ziel ist es, Arbeitszeiten für die Beschäftigten planbar und beeinflussbar zu machen um beispielsweise den unterschiedlichen Lebensphasen Rechnung zu tragen.
Ein weiteres Thema seines Vortrags war die Mitgliederentwicklung. In den letzten fünf Jahren konnte die IG Metall einen steten Mitgliederzuwachs verzeichnen. Durch den Wegfall größerer Industriebetriebe in NRW liegt die Mitgliederentwicklung hier hinter dem Bundestrend. Andererseits hat man in NRW ein Potenzial von ca. 400.000 möglichen neuen Mitgliedern identifiziert. Mit Unterstützung der mittlerweile eingesetzten Erschließungssekretäre sollen diese ArbeitnehmerInnen gewonnen werden um auch zukünftig handlungsstark zu bleiben. Dazu braucht es auch weiterhin den vollen Einsatz der betrieblichen Verantwortlichen, aber auch jedes einzelnen Mitglieds.
Im Anschluss an Gieslers Vortrag diskutierten die Anwesenden engagiert die angesprochenen Themen. Man wünschte zum Beispiel eine stärkere Medienpräsenz. Der Vorstand soll sich engagiert in die Tagespolitik einmischen. Bei allen neuen Wegen, die die IG Metall geht, um Menschen für die Gewerkschaftsarbeit zu begeistern, darf die Tradition nicht vergessen werden.
Natürlich beteiligen wir uns auch an der Initiative des DGB NRW:
Unsere ALTERNATIVE heisst RESPEKT und SOLIDARITÄT!!!