Deutscher Metallarbeiter-Verband (DMV)
Im Jahr 1891 wurde der Deutsche Metallarbeiter-Verband (DMV) gegründet. Der DMV entwickelte sich schnell zur größten deutschen Einzelgewerkschaft im Kaiserreich und in der Weimarer Republik und war neben dem Christlichen Metallarbeiterverband, der 1899 gebildet worden war, und neben einer liberalen Arbeitnehmerorganisation die größte Vorläuferorganisation der heutigen IG Metall. Nach dem Sturz des kaiserlichen Obrigkeitsstaates in der Revolution von 1918 wurde Deutschland eine parlamentarische Demokratie. Die Gewerkschaften setzten sich für den Erhalt und den Ausbau der jungen, noch nicht gefestigten Demokratie ein. Die Weltwirtschaftskrise, die seit Ende der 20er-Jahre auch Deutschland mit Wucht traf, schwächte die Kraft der Gewerkschaften. Sozialpolitische Erfolge der Anfangsjahre wurden nach und nach wieder abgebaut. Die damalige Aufspaltung der Gewerkschaften in verschiedene politische Richtungen verhinderte ein geschlossenes Auftreten der Arbeitnehmer gegen den Nationalsozialismus. Die Arbeiterschaft als Hauptträger des Widerstands gegen Hitler zahlte einen hohen Preis im Kampf gegen die nationalsozialistische Diktatur.
Prinzip der Einheitsgewerkschaft
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, im Jahre 1945, formierte sich die neue gewerkschaftliche Arbeit aus den Betrieben heraus. Parallel dazu begann der Aufbau der Gewerkschaften nach dem Prinzip der Einheitsgewerkschaft, die allen Beschäftigten offen standen, ohne Rücksicht auf ihre politische und konfessionelle Überzeugung. So fanden und finden Arbeiter, Angestellte und Beamte gleichermaßen in den neuen deutschen Gewerkschaften ihre gemeinsame Heimat. Zu den Grundprinzipien der deutschen Gewerkschaften gehört auch die Unabhängigkeit von politischen Parteien. Als Dachverband, dem auch die IG Metall angehört, wurde 1949 in München der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) gegründet. Die IG Metall für die Bundesrepublik Deutschland nahm im Jahr 1950 in Frankfurt am Main ihre Arbeit auf. Nach dem Fall der Mauer zwischen den beiden deutschen Staaten im Jahr 1989 unterstützten die Gewerkschaften die Entwicklung der Einheit und trugen mit ihrer Politik wesentlich dazu bei, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen in den neuen Bundesländern denen in Westdeutschland anzugleichen. Nach der deutschen Einheit vereinheitlichte sich unsere Gewerkschaft in Ost und West. Sie fusionierte mit der Gewerkschaft Textil-Bekleidung (GTB), dann mit der Gewerkschaft Holz und Kunststoff (GHK). Der Name IG Metall ist dabei erhalten geblieben.