Protest gegen Leiharbeit bei LuK
Unna. Seit zwei Jahren arbeitet der Bergkamener Pascal Nentwich bei der Firma Lamellen und Kupplungsbau (LuK) im Indupark. Nur: Beschäftigt ist er dort nicht. Pascal Nentwich ist einer von rund 30 Leiharbeitern des zum Scheffler-Konzern gehörenden Werkes. Die sind in einer Zeitarbeitsfirma an das Unternehmen ausgeliehen. Folge: Sie verdienen rund 35 Prozent weniger als die Kollegen, die einen Arbeitsvertrag mit LuK geschlossen haben. Weihnachts- und Urlaubsgeld bekommen sie natürlich auch nicht. Dabei verrichten sie dieselben Tätigkeiten wie die LuK-Mitarbeiter.
Und weil das so ist, macht die IG Metall dagegen mit einem Aktionstag bundesweit mobil. In Unna bei LuK. Dort sind nach Angaben der Gewerkschaft überproportional viele Leiharbiter beschäftigt. Wir hatten bis zu 50 Leiharbeiter in unserem Werk beschäftigt, sagt Jürgen Schumacher, Betriebsratsvorsitzender beim Unnaer LuK. Zurzeit seien es 30 Kollegen. Als Stammmitarbeiter verfüge der Betrieb zurzeit über 104 Kollegen, so Schumacher. Zehn Leiharbeits-Verhältnisse seien in unbefristete Arbeitsverträge umgewandelt worden.
Was die IG Metall besonders auf die Palme bringt: Die aktuelle Regelung stammt nach aus den Zeiten der Rot-Grünen-Bundesregierung. Die war eigentlich dazu gedacht, Produktionsspitzen in den Betrieben abzudecken. Sie wird aber missbraucht, um die Kosten zu senken, so IG-Metall-Sekretär Michael Lux.
Jürgen Schumacher betont, dass die Leiharbeiter im Betrieb keine Kollegen zweiter Klasse seien. Sie sind voll integriert. Wo immer es geht, kümmern wir uns um sie.
Das bestätigt auch Pascal Nentwich. Als Kollege zweiter Klasse fühle er sich auf keinen Fall. Wenn da eben nicht die weitaus schlechtere Bezahlung wäre. Da muss man sich in manchen Dingen schon einschränken. So oft wie meine Kumpels kann ich nicht in die Disko gehen. Auch er hofft, dass er vielleicht einmal übernommen wird.