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IG Metall Unna - Keine Krisenbewältigung auf Kosten der Beschäftigten

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Keine Krisenbewältigung auf Kosten der Beschäftigten


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Die IG Metall NRW hat in der letzten Woche zu drei ungewöhnlichen Funktionärskonferenzen eingeladen. In Autokinos in Mönchengladbach, Bielefeld und Dortmund trafen sich insgesamt über 1.000 Betriebsratsmitglieder und Vertrauensleute. Thema der Veranstaltungen: Wie kommen wir stark aus der Krise?

 

Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW: „Die Pandemie hat die Wirtschaft und die Arbeitswelt fest im Griff. In vielen Betrieben stehen wir vor einer schwierigen Zeit. Insolvenzen drohen, Arbeits- und Ausbildungsplätze könnten wegfallen oder tarifliche Standards angegriffen werden. Zudem sind die Herausforderungen, die durch Klimawandel, Mobilitätswende und Digitalisierung für die Industrie bestehen, nicht vom Tisch. Im Gegenteil. An vielen Stellen hat die Corona-Pandemie zu einer Beschleunigung der Transformation geführt.“

 

Angesichts dieser Situation hat die IG Metall NRW in den drei Funktionärskonferenzen deutlich gemacht, dass sie Zukunft gestalten und einen Kahlschlag auf Kosten der Beschäftigten verhindern will.

 

Giesler: „Für uns ist es selbstverständlich, dass wir in den Unternehmen und Betrieben, in denen es reale Probleme gibt, bereit sind, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Genauso klar ist aber auch, dass wir uns wehren, wenn die Situation ausgenutzt wird und billige Mitnahmeeffekte erzielt werden sollen. Wir lassen es nicht zu, dass gute Arbeits- und Lebensbedingungen zurückgedreht werden. Das würde die Lebenssituation der Beschäftigten, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig schädigen.“

 

Als Dankeschön für den Einsatz von den Betriebsratsmitgliedern und Vertrauensleute in den letzten Monaten endeten die Veranstaltungen im Autokino jeweils mit einem Konzert von Joris.

 

Giesler: „Betriebsräte und Vertrauensleute haben in den letzten Monaten enorm viel geleistet, damit die Pandemie sich nicht noch negativer auf die Beschäftigten auswirkt. Sie haben sich um deren Sorgen und Nöte gekümmert, obwohl sie vielleicht manchmal selbst nicht wussten, wie sie die vielen neuen Herausforderungen im Arbeits- und auch im Privatleben meistern sollen. Dafür galt es einfach mal Danke zu sagen.“

 

Giesler mahnte zudem, dass alleine der betriebs- und tarifpolitische Einsatz nicht ausreicht, um alle Probleme, die in der Krise deutlich wurden, zu lösen: „Die Politik hat viele richtige Maßnahmen schnell ergriffen, um die negativen Folgen der Pandemie so gering wie möglich zu halten. Dennoch haben wir auch gesehen, wo es in diesem Land hakt. Das gilt für die Bildungs- und Familienpolitik, für die dramatische Unterfinanzierung der Kommunen bis hin zu einer gerechten und ausreichenden Finanzierung eines handlungsfähigen Staates. Hier müssen die Lehren gezogen und manche ideologische Scheuklappe abgelegt werden. Und es gilt zu prüfen, ob Konjunkturpakete der Beschäftigung dienen. Andernfalls muss auch an dieser Stelle nachgeschärft werden.“

 

Text: Mike Schürg (IG Metall Bezirksleitung NRW)

 

Fotos: alle Rechte frei (Fotograf: Thomas Range)