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Jobwunder sehen anders aus

Liebe Kolleginnen und Kollegen, eure IG Metall Verwaltungsstelle Herford wünscht euch einen guten Start in das neue Jahr und alles Gute in 2011.

Uns allen ist nach dem Katastrophenjahr 2010 nun wirklich nach mehr Gutem zumute. Also lasst uns was daraus machen- aus der offensichtlich beendeten Krise.

So ist also Optimismus und Schaffenskraft angesagt und- das kann ja nie schaden- ein wenig Glück.

Das dachte ich mir auch, als ich am 4. Januar- am 2. Arbeitstag im neuen Jahr mit der Entwicklung des deutschen Arbeitsmarkts und den passenden Kommentaren dazu konfrontiert wurde.
Im Laufe des Tages erreichte mich zunächst die Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit in Herford und am Abend zu Hause konfrontierte mich der Tagesschausprecher mit einem Wirtschaftsminister Brüderle, der die Vollbeschäftigung schon kommen sieht. Da fragt man sich:“Weiß der Mann wovon er spricht?“ Später beim googlen im Internet stolperte ich andauernd über anhaltende Jobwunder und höchstens mal ein nicht so fröhliches Jobwunder, welches witterungsbedingt aus gebremst wurde.

Optimismus hin, Schaffenskraft her, kein Mensch hat was gegen Jobwunder. Problem ist nur- wir haben es nicht. In Herford hat es sich zumindest noch nicht blicken lassen. Nach wie vor ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit von der massenhaften Schaffung tausender von Billigjobs geprägt. Jobs mit denen sich die Wenigsten auskömmlich über Wasser halten können und Viele zusätzliche Hilfe zum Lebensunterhalt beantragen müssen. Mittlerweile werden in Deutschland über eine Millionen Leiharbeitnehmer beschäftigt. Über 300 000 mehr als 2008 vor Beginn der Krise- Tendenz steigend. In Herford finden junge Leute ebenso schlecht gut bezahlte, qualifizierte Arbeit, wie ältere Arbeitslose über 55 überhaupt noch in ihren Berufen unterkommen können.
Viele Schulabgänger fanden auch in 2010 keinen Ausbildungsplatz- gleichwohl prophezeit die Herforder Bundesagentur für Arbeit Fachkräftemangel für 2011. Siehe hierzu auch die Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit Herford. mehr..

Ein Jobwunder sieht wahrlich anders aus.

Was bleibt ist die Hoffnung auf weitere stabile Nachfrage im Export sowie im Binnenmarkt.

Auch wollen wir davon ausgehen, dass mehr aus- und weiter gebildet wird. Die Unternehmen berauben sich ansonsten ihrer eigenen Wettbewerbsfähigkeit und gefährden den Wirtschaftsstandort OWL.

Wir setzen auf politische Vernunft -auf mehr Geldmittel zur Finanzierung aktiver Arbeitsmarktpolitik (statt aktuellen Streichungen)

Aktiv aber müssen wir werden wenn es um die Verringerung prekärer Beschäftigungsverhältnisse geht. Leiharbeit gehört gebändigt und der Mindestlohn eingeführt. Die Rente mit 67 gehört weiterhin bekämpft. Das wird aber nur über die Schaffung politischer Mehrheiten gehen.

Und, Kolleginnen und Kollegen, es wird um Teilhabe gehen. Teilhabe am wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen. In den anstehenden Tarifrunden werden wir zeigen wie mobilisierungsfähig wir sind, ebenso so wie bei betrieblichen Konflikten um bessere Arbeitsbedingungen.

In diesem Sinne lasst uns wirken in 2011. Sonst wird es nur ein Jobwunder für Frau von der Leyen und die Arbeitgeberverbände geben. Eines, das weiterhin nachhaltig zur Spaltung der Gesellschaft beitragen wird.

Mit freundlichen Grüßen

euer Peter Kleint