IG Metall-Senioren für ein soziales Europa
Wir brauchen ein starkes Europäisches Parlament mit Mehrheiten, die für ein soziales Europa stehen. Auch in diesem Punkt waren sich die einhundert Teilnehmer bei der Seniorenveranstaltung der IG Metall Bielefeld im Freizeitzentrum Stieghorst am 20. März 2014 mit dem Wirtschaftsexperten Wilfried Kurtzke (IG Metall Vorstand, Ressort Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik Frankfurt) einig.
Kurtzke führte aus, auch wenn der Tiefpunkt der Rezession im Euroraum inzwischen
überwunden sei, die Eurokrise sei es noch längst nicht. Die Ursachen der Krise sei
nicht beseitigt worden, die grundlegenden Probleme bestünden weiter. Dabei habe
sich die Krise längst von einer rein ökonomischen zu einer politischen Krise, ja zu
einer Krise der europäischen Integration entwickelt. Viele Bürgerinnen und Bürger
empfänden die EU inzwischen als Bedrohung.
Kurtzke: Als Antwort auf die Krise wurden harte Kürzungsprogramme aufgelegt.
Renten, Gesundheitsleistungen, ja sogar die Tarifautonomie und die Bildungssysteme
stehen unter Druck. Damit werden die Lasten der Krise den schwächsten aufgebürdet:
Rentnern, Arbeitslosen, Kranken und Arbeitnehmer. Diese hätten jedoch die Krise
nicht verursacht, nicht an den Exzessen auf den Finanzmärkten verdient.
Die IG Metall fordere für Europa: Aufbau statt Abbruch, Investitionen statt Kürzungen.
Wir brauchen einen neuen Kurs Europa, so der Referent. Das bedeute
Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen statt eine ganze Generation abzuschreiben
Wachstum durch Investitionen, statt kaputt zu sparen
Nachhaltige Industrien mit realen Arbeitsplätzen, statt Finanzspekulationen
Arbeit sicher, sozial und fair, statt prekärer Beschäftigung
Mehr Demokratie und Mitbestimmung, statt über die Köpfe hinweg zu regieren
Ein solcher Aufbruch in Europa komme nicht von allein. Nötig sei ein starkes Europäisches
Parlament mit Mehrheiten, die für ein soziales Europa stehen.
Ralf Redeker von der Bielefelder Seniorenkreisleitung leitete ins Thema ein und
forderte abschließend alle auf, sich an der Europawahl am 25 Mai zu beteiligen.
Redeker: Auch als Signal an alle, die das Rad der Geschichte zurückdrehen und aus
dem Euro wieder aussteigen wollen.