45 Jahre Antikriegstag in Stukenbrock - Michael Sommer (DGB) hält Gedenkansprache
Am 1. September ist der traditionelle Antikriegstag der deutschen Einheitsgewerkschaftsbewegung. Aus diesem Anlass findet um 15 Uhr auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof in Stukenbrock wieder eine Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung statt. Hauptredner ist in diesem Jahr der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Michael Sommer.
Bereits um 14 Uhr gibt es eine Friedhofsführung.
Im Aufruf der Initiative "Blumen für Stukenbrock" heisst es:
"Auch am 1. September 2012 kommen wir nach Stukenbrock. Wir wollen dort an die zu Tode gequälten 65000 sowjetischen Kriegsgefangenen und zahlreichen Zwangsverschleppten aus den Staaten der damaligen UdSSR und Jugoslawien, aus Polen, Frankreich und Italien erinnern. Wir wollen mahnen und gedenken!
Wir erinnern an das erste Wochenende im September 1967. Annähernd einhundert Menschen kamen nach Stukenbrock, um im damals herrschenden Kalten Krieg zwischen West und Ost Signale für eine alternative Politik der Verständigung und Versöhnung mit dem Osten zu setzen. Dafür wurden wir bespitzelt, beschimpft und bedroht.
Unsere Arbeit fand Anerkennung im In- und Ausland, vor allem seitens der Überlebenden des Lagers in der damaligen UdSSR. Wir wollten und wollen durch unsere Arbeit helfen, das politische Klima versachlichen.
Auch 45 Jahre danach kommen wir immer noch zum Antikriegstag nach Stukenbrock, weil es notwendig ist, weiterhin Zeichen zu setzen gegen Kriege als Mittel der politischen Auseinandersetzungen,
gegen die Beteiligung deutscher Soldaten an Kriegen,
gegen die noch lagernden Atomwaffen in unserem Land und
für atomwaffenfreie Zonen in Europa und im Nahen Osten,
gegen Neonazismus und dessen Tolerierung und Förderung durch staatliche Stellen,
für Frieden, Demokratie, Toleranz und Menschenwürde.
Und sorget Ihr, die Ihr noch im Leben steht, dass Frieden bleibt, Frieden zwischen den Menschen, Frieden zwischen den Völkern.
Diese Mahnung von Stukenbrock ist uns Auftrag und Verpflichtung.
Die Toten von Stukenbrock mahnen zur Wachsamkeit!"