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IG Metall Bielefeld - Auftakt Bildungsjahr

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Gelungener Auftakt zum Bildungsjahr

Überwachung, Datenmissbrauch und Datenschutz in der Arbeitswelt

(29.1.) Mit einer gelungenen Veranstaltung begann für die IG Metall Paderborn das Bildungsjahr 2014. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern Arbeit und Leben Bielefeld sowie den IG Metall Verwaltungsstellen in Bielefeld und Minden hatte man zu einer Veranstaltung im Paderborner Heinz-Nixdorf-Museum eingeladen.

Schon vor Beginn der eigentlichen Veranstaltung gab es für die Teilnehmer die Möglichkeit zu einer kostenlosen Führung durch das Computermuseum, von der reger Gebrauch gemacht wurde. Das Museum zeigt zum Beispiel die erste Festplatte der Welt (eine Keilschrifttafel aus dem Jahr 3000 v.Chr.), über Produktionsmethoden der ersten Computer bis hin zu modernsten Robotern.

Auftakt zum Bildungsjahr 2014

Bilder von der Führung und der Veranstaltung mit Hauptreferentin Rena Tangens im Paderborner Heinz-Nixdorf-Museum

Auf der Veranstaltung begrüßte Carmelo Zanghi, Erster Bevollmächtigter der Verwaltungsstelle Paderborn, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Er verwies insbesondere auf den politischen Auftrag der Bildungsarbeit der IG Metall. Besonderes Merkmal der Kurse in der regionalen Bildungskooperation sei, das diese meistens durch Referenten gehalten werden, die selbst aus den örtlichen Betrieben kommen, die also selbst praktische Erfahrungen als Betriebsrat gesammelt haben. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des Bildungsangebot ist auch die Möglichkeit der Vernetzung untereinander in der Region.

Heinz Deppermann von Arbeit und Leben aus Bielefeld teilte mit, das es im vergangenen Jahr immerhin 1350 Teilnehmende in 76 Seminarveranstaltungen gegeben habe. Diese Zahl soll für 2014 noch gesteigert werden.

Hauptrednerin der Veranstaltung war jedoch Rena Tangens aus Bielefeld. Rena Tangens ist Datenschutzaktivistin, Internet-Pionierin, Künstlerin und Ehrenmitglied des Chaos Computer Clubs. Sie ist Mitbegründerin und Vorsitzende des Bielefelder Vereins "digitalcourage" (ehemals FoeBud). Der Verein engagiert sich seit 1987 für Bürgerrechte, Datenschutz und ene lebenswerte Welt im digitalen Zeitalter. Digitalcourage wehrt sich dagegen, dass unsere Demokratie "verdatet und verkauft" wird. Seit dem Jahr 2000 verleiht der Verein regelmäßig den "BigBrotherAward", u.a. auch für den Bereich Arbeitswelt.

In ihrem Vortrag schilderte Rena ausführlich die verschiedenen Umstände, die zu der Verleihung dieses Awards an verschiedenste Firmen geführt haben. Sei es, dass diese selbst Überwachungssoftware herstellen und vertreiben, oder dass diese die eigenen Mitarbeiter ausspionieren, überwachen oder andere Formen des Datenmissbrauchs ausüben.

Rena verwies aber auch auf verschiedene Erfolge der "digitalen Bürgerrechtsbewegung" in den vergangenen Jahren. So wurde zum Beispiel erfolgreich vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Vorratsdatenspeicherung geklagt. Schaut man sich die Vereinbarungen zur großen Koalition und die Politik der neuen Bundesregierung an, sei jedoch nachwievor größte Aufmerksamkeit und couragiertes Engagement nötig.

So findet demnächst in Bielefeld wieder eine "Cryptoparty" statt, bei der man seine Computer für einen sicheren Mailversand umrüsten lassen kann. Und für September wird eine europaweite Veranstaltung in Brüssel vorbereitet "Freedom not fear" ("Freiheit statt Angst").