Ohne Gewerkschaft keine Bewegung
Elfriede Haug ist seit 60 Jahren Mitglied unserer Gewerkschaft. Auf der Jubilarfeier führten wir ein kleines Gespräch mit ihr.
Elfriede Haug ist 1930 geboren, seit 60 Jahren ist sie Mitglied der Gewerkschaft. Sie war fast 30 Jahre lang Angestelltenbetriebsrätin, und heute noch ist sie Mitglied der Delegiertenversammlung und Vorstandsmitglied im Arbeitskreis Senioren. Sie engagiert sich ehrenamtlich z.B. als Besucherbetreuung auf dem Ehrenfriedhof sowjetischer Kriegstoter in Stukenbrock- Senne.
Elfriede Haug
Warum bist du in die Gewerkschaft eingetreten?
Ich bin schon 1949 als Lehrling zunächst in die IG Druck und Papier eingetreten. Das war damals eigentlich selbstverständlich. Alle Kollegen waren organisiert, man wurde direkt zu Beginn der Ausbildung angesprochen. Außerdem bin ich stark durch meinen Vater geprägt. Der war Dreher und solange ich denken kann IG Metall Mitglied. Selbst während der Kriegszeit hat er immer nur von der Gewerkschaft gesprochen. Direkt nach Kriegsende ist er losgegangen und hat bei Kollegen und Bekannten für ein erneutes Engagement im politischen und gewerkschaftlichen Bereich geworben.
Was hat dich motiviert so lange Zeit Mitglied zu bleiben?
Die Solidarität der Kollegen hat mich immer motiviert. Das Zusammenspiel von gewerkschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Interessen spiegelt sich in der IG Metall wieder. Verbesserungen für alle Kolleginnen und Kollegen durchzusetzen finde ich immer wichtig. Außerdem, das Aktionen der Gewerkschaft nicht nur in den Betrieben sondern auch in der Gesellschaft ankommen und dort wichtige Veränderungen herbeiführen. Gerade heute sind die Abwehrkämpfe aktueller denn je, wenn man sich zum Beispiel TTIP anschaut.
Eine so große Organisation wie die IG Metall hat auch immer eine große Verantwortung und lebt vom Engagement der Mitglieder. Es geht nur mit den Mitgliedern. Wie wichtig die Solidarität der Kollegen ist, habe ich 1958 erlebt. Damals wurde mein Betrieb geschlossen, weil dort kommunistische Zeitungen gedruckt wurden. Da waren die Kollegen mein einziger Verbündeter, haben meine Zeugnisse eingefordert und mich bei der Jobsuche unterstützt.
Das Gespräch mit Elfriede Haug führte Anna Tubbesing.