IG Metall macht mit Warnstreiks Druck für ihre Forderungen
Pünktlich um 0 Uhr am Donnerstag, den 29. Januar, starteten die Kolleginnen und Kollegen bei Gestamp ihre erste Warnstreikaktion.
Warnstreik-Auftakt in Bielefeld
"Wir kennen das ABC: A wie Altersteilzeit, B wie Bildungszeit und C wie Cash", erläuterte Ute Herkströter, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Bielefeld, den 150 Warnstreikenden von Gestamp in Bielefeld-Brackwede griffig die Forderungen der IG Metall. Pünktlich um Mitternacht versammelte sich praktisch die gesamte Nachtschicht des Metallbetriebes vor dem Tor 1 vor der Verwaltung. Die Maschinen standen still. Stattdessen protestierten die Beschäftigten gegen das bislang völlig unzureichende Angebot der Arbeitgeberseite. In der Nacht endete die Friedenspflicht in der Tarifauseinandersetzung. Die IG Metall ist mit einer Forderung nach 5,5 Prozent mehr Einkommen in die Tarifrunde gegangen. Weiter fordert sie einen "fairen und flexiblen Übergang in den Ruhestand" und vom Arbeitgeber geförderte Bildungszeiten. Die ersten zwei Verhandlungsrunden mit den Arbeitgeberverband verliefen ergebnislos.
Mit dem erfolgreichen Warnstreik in Brackwede und zeitgleich an 14 weiteren Orten in ganz Nordrhein-Westfalen zeigen die Mitglieder der IG Metall ihre Geschlossenheit, ihre Forderungen auch durchzusetzen. Im benachbarten Paderborn erklärte Knut Giesler, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen mehreren Hundert Beschäftigten des Benteler-Werks: Wir alle hatten von den Arbeitgebern ein klares Signal für faire Verhandlungen zu allen drei Forderungselementen erwartet. Doch über Bildungsteilzeit wollen sie erst gar nicht mit uns reden. Die Altersteilzeit soll es nur noch im halbierten Umfang geben, auf die Härtefälle beschränkt. Beim Geld knausern sie reichlich. Und das obwohl sie ordentliche Gewinn verbuchen, mit guten wirtschaftlichen Aussichten.
In der Mitte von links nach rechts: Bayram Öztürk, Vertrauenskörperleiter der IG Metall bei Gestamp, Ute Herkströter, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Bielefeld und Hans-Jürgen Wentzlaff, 2. Bevollmächtigter der IG Metall in Bielefeld, im Kreis der 150 Warnstreikenden vor dem Tor 1 von Gestamp in Bielefeld-Brackwede.