Bis Ende Oktober diesen Jahres konnte die IG Metall Bielefeld bereits 540 neue Mitglieder gewinnen, gut ein Drittel kommen dabei aus dem Jugendbereich. Diese erfreulichen Zahlen stellte Ute Herkströter, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Bielefeld, beim Jahresempfang in der Hechelei vor.

In ihrer Rede vor Betriebsräten und vielen weiteren aktiven Metallern richtete sie den Blick auf zwei anstehende Ereignisse: die Betriebsratswahlen im Frühjahr des kommenden Jahres und die bereits angelaufene Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie, dessen heiße Phase nach dem Ende der Friedenspflicht im Januar beginnen wird. 6 Prozent mehr Geld und mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit haben sich die IG Metall Mitglieder in ihren Forderungskatalog geschrieben.

Gerade die zweite Forderung – das Recht, bis zu zwei Jahre die Arbeitszeit auf 28 Stunden zu verringern – hat bei den Arbeitgebern für Empörung gesorgt. „Es gibt kaum unterschiedliche Meinungen in der Frage, was gute Arbeitszeiten sind. Aber es gibt enorme Unterschiede in der Frage, wer gute Arbeitszeiten hat. Da geht es auch um die Selbstbestimmung über die Zeit“, sagte Ute Herkströter. Manchmal könne man im Job ordentlich Gas geben, manchmal aber auch nicht, etwa wenn ein Pflegefall in der Familie auftaucht. „Körper und Geist sind keine Maschinen“. Es sei sinnvoll, wenn die Kolleginnen und Kollegen selbstbestimmt die Bremse ziehen könnten.

Die Erste Bevollmächtigte warnte in ihrer Rede vor Aktivitäten von AfD-Mitgliedern bei den anstehenden Betriebsratswahlen. Es gebe verstärkte Aktivitäten, die AfD werbe damit, dass das neue Rot der Arbeitnehmer das Blau sei, die Farbe der AfD. „Wenn es uns leider schon nicht gelungen ist, dieses braune menschenverachtende Gedankengut aus dem Bundestag heraus zu halten, dann lasst uns daran arbeiten, dass die Leute nicht auch noch in unseren Betrieben Fuß fassen können“, appellierte Ute Herkströter.

Ein abwechslungsreiches Büfett, untermalt von gesellschaftskritischen Songs des Musikers Bulli Grundmann, sorgte anschließend für gute Laune. Die Hechelei war am frühen Abend des 22. November – früher übrigens mal als Buß- und Bettag ein gesetzlicher Feiertag, der gestrichen wurde, um die Pflegeversicherung mitzufinanzieren – ein bunter Treffpunkt von Aktiven aus den zahlreichen Betrieben, in denen die IG Metall Bielefeld organisiert ist.