IG Metall dankt Jubilaren
Am Montag, den 9. Oktober ehrte die IG Metall Bielefeld ihre Jubilare im Jahr 2017. Die Geschäftsstelle dankte mit dem Nachmittag allen Jubilarinnen und Jubilaren für die langjährige Treue in der Gewerkschaft. Wir zeigen eine große Fotogalerie von dieser Veranstaltung.
Jubilarehrung (Ein Klick auf das Bild öffnet größere Galerie mit 113 Bildern)
Insgesamt gab es 741 Jubilare, davon 234 Jubilare mit 25-jähriger Mitgliedschaft, 257 Jubilare mit 40-jähriger Mitgliedschaft, 80 Jubilare mit 50-jähriger Mitgliedschaft, 136 Jubilare mit 60-jähriger Mitgliedschaft und sogar 34 Jubilare mit 70-jähriger Mitgliedschaft in der Gewerkschaft.
Das Licht im Saal der Bielefelder Stadthalle strahlte warm, Himbeertorte und Kaffee wartete auf die Jubilare der IG Metall. 741 hatte die Geschäftsstelle der IG Metall Bielefeld eingeladen, rund die Hälfte kam tatsächlich am 9. Oktober.
Bielefelds Oberbürgermeister hatte kurz vor seiner Rede gerechnet und kam auf über 30.000 Mitgliedsjahre. Eine stolze Zahl, die an diesem Nachmittag viele Gesichter bekam. Hinter jedem Gesicht steckt eine bewegte Geschichte.
Meine Lieblingsgewerkschaft ist die IG Metall, bekannte Pit Clausen anschließend auf der Bühne. Obwohl selbst ver.di-Mitglied, begleitet ihn die IG Metall seit seiner Kindheit. Sein Vater war Schlosser und selbstverständlich Mitglied der IG Metall. Auf den Küchentisch kamen die Flugschriften der Gewerkschaft, Tarifforderungen wurden in der Familie diskutiert. Die IG Metall war tarifpolitischer Vorreiter, sagte Pit Clausen und lobte deren pragmatische Herangehensweise.
Keiner der Rednerinnen und Redner auf der Bühne wollte an dem Ergebnis der Bundestagswahl vorbeigehen. Pit Clausen zeigte sich enttäuscht vom Abschneiden der SPD, noch stärker aber treibt ihn der hohe Stimmenanteil der AfD um.
Astrid Bartols, Vorsitzende der Region Ostwestfalen des Deutschen Gewerkschaftsbundes, betonte zugleich, dass 87 Prozent die rechte Partei nicht gewählt haben. Wir brauchen wieder mehr Menschen, die sich einmischen, sagt sie und kündigte an, alles dafür zu tun, die AfD zurückzudrängen.
Hans-Jürgen Wentzlaff, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Bielefeld, sprach von einem markanten politischen Einschnitt. Das Wahlergebnis zeige, dass viele Menschen in Deutschland verunsichert und enttäuscht sind.
Er forderte die anderen Parteien im Bundestag auf, stärker die Sorgen und Interessen der Wählerinnen und Wähler aufzunehmen. Zügig müssten Konzepte gegen Altersarmut, für gute Perspektiven für prekär Beschäftigte, für bezahlbaren Wohnraum und für mehr Investitionen in Bildung und Infrastruktur her.
Ute Herkströter, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Bielefeld, teilte die Sorgen: Ich hätte das nie für möglich gehalten, sagte sie, dass Abgeordnete in den Bundestag ziehen, die den Holocaust einen Mythos nennen und den Schuldkult endlich überwinden wollen. Wenn das meine Mutter noch miterleben müsste. Sie versicherte, dass die IG Metall auch künftig ihren Beitrag für eine offene Gesellschaft leisten würde, eine Gesellschaft, in der gute Arbeit, soziale Gerechtigkeit und demokratische Teilhabe für alle gesichert sind. Die IG Metall ist ein Bollwerk gegen Rechts, bestätigte Pit Clausen, nur wenige treten so glaubwürdig für Toleranz und Menschenwürde ein.
Der Blick ging an diesem Nachmittag nicht nur zurück, sondern auch nach vorne. So konnte die IG Metall Bielefeld in diesem Jahr bereits 437 neue Mitglieder gewinnen, rund ein Drittel von ihnen sind Jugendliche.
Die Reden trafen die Stimmung im Saal, immer wieder applaudierten die Geehrten. Auch Heiko Fänger und seine Band, aus Essen angereist, trugen zur guten Stimmung bei. Und so wurde aus dem Nachmittag ein, immer noch geselliger, Abend, den Himbeerkuchen ersetzten belegte Brote und Kaltgetränke. Der Aufforderung der Band ans Publikum, mitzusingen, folgten viele.
Fotos und Texte: Manfred Horn