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Bundesweiter Aktionstag gegen die Ausweitung prekärer Beschäftigung und für gesetzliche Regelungen gegen Lohndumping durch Leiharbeit : Chancen auf unbefristeten Arbeitsplatz trotz Aufschwung gesunken - Ausmaß prekärer Beschäftigung unverändert hoch

Am Donnerstag (24. Februar) hat die IG Metall mit ihrem bundesweiten Aktionstag gegen die Ausweitung prekärer Beschäftigung und für gesetzliche Regelungen gegen Lohndumping durch Leiharbeit protestiert.

Mit Informationsaktionen unterschiedlicher Art haben Mitglieder der IG Metall auch in den Betrieben in Bielefeld und im Altkreis Halle ein deutliches Zeichen gesetzt: Arbeit muss sicher und fair sein.

Wir kritisieren, dass die Chancen auf einen unbefristeten Arbeitsplatz trotz des anhaltenden Aufschwungs weiter gesunken sind. Viele Arbeitgeber schaffen kaum unbefristete Arbeitsplätze. „Statt reguläre Beschäftigung aufzubauen, setzen die Arbeitgeber verstärkt auf Leiharbeit und Befristungen. Das ist ein Skandal“, sagt Harry Domnik, Erster Bevollmächtigter der Bielefelder IG Metall. Dabei verweist er auf die Ergebnisse einer Befragung unter Betriebsräten im Organisationsbereich der IG Metall.

Statt Lohndumping und der Aushebelung des Schutzes der Tarifverträge einen Riegel vorzuschieben, blockiert die Regierungskoalition eine gesetzliche Regelung.

„Prekäre Beschäftigung und Leiharbeit greifen unverändert um sich. Es ist höchste Zeit für Equal-Pay“, fordert Domnik. Schwarz-Gelb habe im Vermittlungsausschuss die Chance verpasst, einen Schritt in die richtige Richtung zu gehen.

Im Februar 2011 bat die IG Metall bundesweit Betriebsratsvorsitzende aus 7697 Unternehmen um Beteiligung an einer Online-Befragung zu Leiharbeit und anderen Formen prekärer Beschäftigung. An der Umfrage beteiligten sich 4937. Das entspricht einer Rücklaufquote von 64,2 Prozent.

Im Zuständigkeitsbereich der Bielefelder IG Metall steuern Betriebsratsvorsitzende aus 57 Unternehmen ihre Erfahrungen bei:

  • In 86 Prozent der befragten Betriebe besteht zusätzlicher Beschäftigungsbedarf. Nur etwa in einem Drittel der Betriebe wird, trotz stabiler Konjunktur und guter Zukunftsaussichten, unbefristet eingestellt. Der weit überwiegende Anteil (57 Prozent) stellt nur befristet ein.
  • Auch das große Ausmaß, in dem Betriebe auf Leiharbeit setzen, ist unverändert. In 50 Prozent der Betriebe werden Leiharbeitnehmer unverändert oder sogar vermehrt eingesetzt: In nur 30 Prozent der befragten Betriebe wird auf Leiharbeit verzichtet.
  • Für viele junge Menschen stellt sich der Umfrage zufolge der Berufseinstieg schwierig dar. In 59 Prozent der Betriebe werden Ausgebildete überwiegend nur befristet übernommen. Lediglich zwölf Prozent der befragten Betriebe übernehmen die Auszubildenden überwiegend unbefristet.

Harry Domnik: „Diese Unternehmenspolitik ist angesichts des demografischen Wandels und des viel beschworenen Facharbeitermangels nicht nachvollziehbar. Die Arbeitgeber handeln nicht nur gesellschaftspolitisch, sondern auch betriebswirtschaftlich verantwortungslos“.