Zentraler Ausgangs- und Bezugspunkt des gewerkschaftlichen Handelns ist die betriebliche Praxis. Die gewerkschaftliche Bildung hat die Aufgabe, die betrieblichen Akteure in ihrer interessensbezogenen Urteils- und Handlungsfähigkeit zu stärken.
Während Unternehmen und Konzerne längst international etabliert sind, agieren Interessensvertretungen in den Betrieben noch stark im nationalen Kontext. Der Abbau dieses Ungleichgewichts ist auch eine wichtige Aufgabe der Gewerkschaftlichen Bildungsarbeit. Sie schafft die Voraussetzungen zur Durchsetzung politisch-strategischer Ziele der IG Metall.
Das besondere der Gewerkschaftlichen Bildungsarbeit ist, dass sie individuell-persönliche wie kollektiv-gesellschaftliche Weiterentwicklung zugleich als Bildungsziel beinhaltet. Im Bildungsprozess sind diese beiden Aspekte immer miteinander verbunden. Die erfolgreiche betriebliche sowie branchenbezogene Interessensvertretung durch Betriebsräte und Gewerkschaften sind Belege dafür, wie wirkungsvoll diese praxisorientierte Form der außerschulischen politischen Bildung ist.
Die besondere Herausforderung der internationalen gewerkschaftlichen Bildungsarbeit besteht nun darin, die persönlich-individuelle Weiterentwicklung mit einem erweiterten Begriff kollektiv-gesellschaftlicher Weiterentwicklung zu verbinden, der die nationalen Grenzen überschreitet. Die internationale Bildungsarbeit muss dabei sowohl den individuell-persönlichen als auch den kollektiv-gesellschaftlichen Bildungsprozess inhaltlich und methodisch-didaktisch so gestalten, dass er den besonderen Herausforderungen der Praxis internationaler unternehmensbezogener und branchenbezogener Interessensvertretung gerecht wird.
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