Pilotabschluss in NRW (18.02.2010)
Bei den Tarifverhandlungen in Düsseldorf kam es nach langwierigen Verhandlungen zu einem Tarifergebnis, dass auch für andere Tarifgebiete Pilotcharakter haben könnte.
Der Tarifabschluss in NRW besteht aus mehreren Bestandteilen. Hier ein kurzer Überblick:
Die Entgelterhöhung
Die in NRW getroffene Vereinbarung zur Entgelterhöhung hat zwei Komponenten: Für Mai 2010 bis März 2011 erhalten die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 320 Euro. Auszubildende erhalten 120 Euro. Die Auszahlung kann in zwei Teilbeträgen zum 1. Mai 2010 und 1. Dezember 2010 erfolgen. Die zweite Komponente ist eine Entgelterhöhung um 2,7 Prozent ab dem 1. April 2011. Diese Anhebung kann um zwei Monate vorgezogen oder verschoben werden. Der Entgelttarifvertrag hat eine Laufzeit von 23 Monaten bis zum 31. März 2012.
Das Jobpaket.
Wichtigstes Ziel des Jobpakets, das den Kern der Einigung bildet, ist die Sicherung von Beschäftigung und die Übernahme Ausgebildeter. Bei der Beschäftigungssicherung soll zum einen der gesetzlichen Kurzarbeit Vorrang vor tariflichen Regelungen eingeräumt werden. Zum anderen sollen zusätzliche tarifliche Regelungen helfen, Jobs zu erhalten. Das Jobpaket der IG Metall besteht aus fünf Elementen:
Gesetzliche Kurzarbeit voll ausschöpfen
Tarifliche Beschäftigungssicherung ausweiten (tarifliche Kurzarbeit)
Übernahme Ausgebildeter sichern
Regelung zur Altersteilzeit über den Tarifvertrag
Flexibler Übergang in die Rente (TV FlexÜ) durchfinanzieren
Leiharbeit begrenzen
Sachsen übernimmt Pilotabschluss
Die IG Metall und der Sächsische Arbeitgeberverband vereinbaren Übernahme des Tarifabschlusses NRW.
Mehr zum Tarifabschluss aus der Presse
Die IG Metall und der
Verband der Metall- und Elektroindustrie
Sachsen übernehmen den in
Nordrhein-Westfalen abgeschlossenen
Tarifvertrag. Damit erhalten
rund 150.000 Beschäftigte der Branche
in Sachsen eine Lohnerhöhung,
wie die IG Metall gestern in Berlin
mitteilte.
Zudem haben sich die Tarifpartner
dazu verpflichtet, über neue
Wege der Übernahme und Weiterbildung
von jungen Auszubildenden
zu verhandeln.
Der Tarifabschluss sieht für die
Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie
eine Lohnerhöhung von
2,7 Prozent zum 1. April 2011 vor.
Darüber hinaus soll es im Mai 2010
und im März 2011 eine Einmalzahlung
in Höhe von 320 Euro geben.
Auszubildende erhalten 120 Euro.
Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit
von 23 Monaten und endet im März
2012.
IG-Metall-Bezirksleiter Olivier
Höbel zeigte sich mit dem Abschluss
zufrieden. Es besteht damit
kein Grund für die Unternehmen,
in der Krise Entlassungen vorzunehmen,
sagte Höbel. Alle Möglichkeiten
der Beschäftigungssicherung
seien geschaffen. (ddp)
Quelle: Freie Presse 5. März 2010