Fast alle Stahlwerke fahren wegen der Krise mit halber Kraft, aber bei EKO wird die Produktion auf ein Viertel gesenkt? Unruhe in der Belegschaft erzwang eine Außerordentliche Aufsichtsratssitzung von ArcelorMittal am 15. Mai in Berlin. Vor der Tür demonstrierten 800 EKO-Werker.
Sie forderten klare Perspektiven für ihren Standort: »Die Flüssiglinie muss bleiben, sonst stirbt das Werk auf Raten.«
Die meisten der 2 500 Beschäftigten sind seit Ende 2008 auf Kurzarbeit.
Aufatmen, als Hasso Düvel, stellvertretertender Aufsichtsratsvorsitzender, aus der Sitzung kam: »Es gibt ein Bekenntnis zum Standort Eisenhüttenstadt. Betriebsbedingte Kündigungen seien bis auf weiteres ausgeschlossen. Der große Hochofen werde maximal sechs Monate stillgelegt. Der Produktionsstandort Eisenhüttenstadt ist dauerhaft nicht gefährdet«, sagte Düvel. Der Betriebsratsvorsitzende Holger Wachsmann sagte, »die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat hätten gern mehr durchgesetzt. Es gibt nun eine gewisse Garantie für die Arbeitsplätze, aber keine Entwarnung.«
12. Februar 2009
Weltmarktführer Arcelor-Mittal will jetzt auch in der
Produktion Stellen streichen
Brüssel. Die Wirtschaftskrise macht
auch der weltweiten Nummer eins unter
den Stahlkonzernen zu schaffen. Der
sinkende Verbrauch in der Automobilund
Bauindustrie habe Arcelor-Mittal
zu starken Produktionskürzungen in den
letzten drei Monaten des vergangenen
Jahres gezwungen, teilte Vorstandschef
Lakshmi Mittal am Mittwoch in Luxemburg
mit.
mehr dazu aus dem Artikel
der Frankfurter Rundschau
23. Juni 2008
Die Hütte Huta Arcelor Mittal Warszawa möchte die Kapazität ihrer zum Jahresanfang in Betrieb genommenen neuen Wahlzanlage von 650.000 Tonnen Stahl im Jahr möglichst voll ausfahren. Das sagt der am 23. Juni 2008 neu eingesetzte Geschäftsführer der Warschauer Stahlhütte, Henryk Hulin.
Die italienische Walztechnik in Warschau wurde letztes Jahr in einer neuen Werkshalle von thailändischen Arbeitern errichtet. 50 % der Produktion gehen in den Export, vorwiegend nach Deutschland.
Am Standort Warschau arbeiten derzeit 800 Personen. Mit Zulieferern und Kooperationspartnern gibt das Stahlwerk 4000 Menschen Arbeit.
Durch neue Technik konnte Arcelor Mittal in den letzten zehn Jahren die Emission von Staub und Gasen um 89 und 63 % senken. Man verbraucht weniger Wasser und produziert weniger Abwasser. Von der Umwandlung der Park- und Waldflächen auf dem Hüttengelände sowie der Flächen mit den alten Produktionshallen in Wohngebiete hält Hulin nichts, weil die Stahlproduktion kein idealer Nachbar dafür sei.
Z. B. müssten pro Jahr 700.000 Tonnen Schrott mit Zug und Lkw angefahren sowie 600.000 Tonnen Stahlerzeugnisse abtransportiert werden.
Die Hütte wurde in den 1950er Jahren nach amerikanischem Modell mit russischer Technik aufgebaut, die - obwohl sie an ein Industriemuseum erinnert - bis zum Hochfahren der neuen Anlage noch im Einsatz war.
Die Hütte ist der größte Arbeitgeber im Stadtteil Warszawa-Bielany. Es ist vielleicht die einzige Hütte auf der Welt, die in wenigen Monaten einen U-Bahn-Anschluss bekommt. Eine weitere Besonderheit: Die Hütte beschäftigt eigene Arbeitsinspektoren, die im Juni wieder für eine Kadenz von 4 Jahren gewählt wurden. In dieser Zeit unterliegen sie dem Kündigungsschutz. (Nasze Bielany Nr. 7-8/2008; Mitarbeitermagazin impuls Nr. 11 Juli 2008)
17. September 2007
Auf Einladung des Internationalen Metallgewerkschaftsbundes (IMB) und der nordamerikanischen Stahlarbeitgewerkschaft USW trafen sich über 150 Gewerkschfter und Arbeitnehmervertreter aus 23 Ländern zum Thema "Neue Wege und Strategien einer verstärkten und verbesserten internationalen Zusammenarbeit.
Die Gewerkschaften wollen die Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechte weltweit stärken und einen Weltbetriebsrat bilden.
Presseinformation vom 17. September 2007