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IG Metall Schweinfurt - Internationaler Frauentag 2010

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Internationaler Frauentag 2010

Auch durch den eiskalten Wind lies sich das super engagierte Frauenteam nicht von Ihrer Aktion, ganz im Zeichen von "Kurs halten - Gleichstellungspolitik ist kein Schönwetterprogramm" abbringen.

Kurs halten! – Gleichstellungspolitik ist kein Schönwetterprogramm!

Dieser Slogan hätte bei der Aktion des Frauenteams der IG Metall Schweinfurt am Samstag, den 6. März 2010 wörtlich gelten können: Trotz eisigem Wind und Schneetreiben haben die IG Metall Frauen bei ihrer Aktion zum Internationalen Frauentag am 8. März persönlich im Rahmen eines Info-Standes auf die drohenden Gefahren aufmerksam gemacht: Frauen sind stärker davon bedroht, die Folgen der Weltwirtschaftskrise ausbaden zu müssen als ihre männliche Kollegen.

Die IG Metall Frauen nahmen dabei ein paar gängige Annahmen auf, um aufzuzeigen, dass Frauen die Folgen der Krise stärker treffen kann.

Die Vorstellung vom Ehemann und Vater als Haupternährer der Familie und der Ehefrau und Mutter, die sich um die Familie kümmert und oftmals nicht oder „dazu-verdient“, ist noch weit verbreitet. Das entspricht in ganz vielen Fällen aber längst nicht mehr der Realität unserer Kolleginnen und Kollegen, da viele Menschen entweder gar nicht mehr heiraten oder sich wieder scheiden lassen. Die frühere Absicherung von Ehefrauen und Müttern ist deshalb heute nicht mehr gewährleistet, da das neue Unterhaltsrecht den Lebensstandard nach einer Scheidung nicht mehr so sichert wie bisher. Das gilt beispielsweise auch für die Hinterbliebenensicherung, die sich verschlechtert hat. „Dazu-Verdienerinnen“ können mit geringfügiger Beschäftigung und Teilzeit keine eigene oder nur eine geringe Alterssicherung aufbauen.

Durch den Wegfall von Steuereinnahmen als Folgen der Krise, kann es zu Einsparungen in der Kinderbetreuung vor Ort kommen. Dadurch können Mütter gezwungen sein, ihre Berufstätigkeit einzuschränken oder aufzugeben, da sie immer noch hauptsächlich für Familie und Kinder zuständig sind.

Aus diesen Gründen ist es mehr denn je wichtig, dass Frauen ihre eigene Existenz und Alterssicherung durch Erwerbstätigkeit begründen und erhalten. Das Frauenteam der IG Metall sieht jetzt in der Krise die Gefahr, dass erwerbstätige Frauen als „Doppelverdienerinnen“ schneller bei Kündigungen ins Visier geraten. Dabei wird oft fälschlicherweise angenommen, es gäbe noch einen erwerbstätigen Ehemann. Dies ist aber nur selten der Fall. Zwischenzeitlich sind heute auch Männer vielfach in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen oder im Niedriglohnsektor beschäftigt.

Frauen mit guter schulischer und beruflicher Ausbildung, schlagen heute zwar oftmals eine entsprechende berufliche Laufbahn ein. Das müßte in der Gesellschaft übrigens als Selbstverständlichkeit gelten. Wenn sie aber erst mal beruflich erfolgreich sind, werden sie oftmals als „Karrierefrauen“ diffamiert. Was bei Männer als selbstverständlich gilt, ist für Frauen längst nicht der Normalzustand.

Die IG Metall Frauen setzen sich deshalb für eine eigene Existenzsicherung und Alterssicherung für Frauen – wie für Männer – ein. Und das Frauen nicht die Krise bezahlen.

Bei der Aktion entwickelten sich viele spannende Gespräche mit Passanten und Passantinnen. Rundum war es aufgrund des positiven Echos eine gelungene Aktion.