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IG Metall Schweinfurt - 8. März 2013 Internationaler Frauentag "frauen.salon"

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Internationaler Frauentag - und wir feierten das es uns gibt

Wir bedanken uns bei allen für diesen tollen Abend
Das IG Metall Frauenteam der Verwaltungsstelle Schweinfurt machte den internationalen Frauentag mit einer beeindruckenden Veranstaltung, genannt Frauensalon, im Museum Georg Schäfer zu einem wirklichen Erlebnis. Kreativ, frech und weiblich präsentierten sich das aktive Dutzend vor etwa 120 Frauen und doch einigen mutigen Männern.

Im ungewöhnlichen aber überaus passendem Ambiente des „Schäfer Museums“ gelang es dem Frauenteam um Gewerkschaftssekretärin Barbara Resch ein inhaltsreiches, kurzweiliges zwei-Stunden-Programm aufzulegen. In drei Akten zu den Themen „Beschäftigungschancen“, „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ und „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ mischte das Frauenteam jeweils einen inhaltlichen Input von Dr. Andrea Jochmann-Döll, mit historischem Liedgut, vorgetragen von der virtuosen Sängerin Silvia Kirchof und selbstinszenierten, kleinen Theaterstückchen.

Die Botschaft des abendlichen Frauensalons war so eindeutig wie auch ein wenig selbstironisch. Die Gleichberechtigung der Geschlechter mag es im Arbeitsleben auf dem Papier geben, erreicht sei sie noch lange nicht. Selbstironisch, frech, frivol kamen die Liedtexte aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts des Duos „Café Sehnsucht“ an. Sie beschrieben vor allem das ungeliebte aber herbeigesehnte Verhältnis zwischen Frauen und Männern.

Die knallharten Fakten von Dr. Jochmann-Döll zeigten allerdings die unvollendete Gleichberechtigung im Erwerbsleben auf. So sind Frauen in Führungspositionen deutlich unterrepräsentiert, im Verdienst um 22 % hinter den Männern und damit klar benachteiligt. Hinzu kommen die ungenügenden Kinderbetreuungsangebote insbesondere in Bayern, die es als Voraussetzung für die gleichgestellte Teilnahme am Erwerbsleben von Frauen einfach braucht.

Gekonnt illustriert wurden die drei Schwerpunkte von den schauspielernden IG Metall-Frauen. So stellten sie beispielsweise in einem Dialog Betriebsvereinbarungen aus der Vergangenheit mit denen aus der Zukunft gegenüber, die Aussage war dabei ausgesprochen optimistisch: Patriarchale Strukturen werden durch Beteiligungsorientierte ersetzt. Eine ähnlich Aussage fand sich in einem nachgestellten Vorstellungsgespräch wieder: berufstätige Männer kümmern sich vermehrt um die Kinder und suchen sich ihren Arbeitgeber nach dessen Familienfreundlichkeit aus.

Ein Höhepunkt zum Abschluss stellte das Interview mit Irene Winkler dar. Die frühere Betriebsrätin von Fichtel & Sachs erzählte anschaulich von ihrem erfolgreichen Kampf für die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern „in der Zentralverriegelung beim Sachs“. 1988 war es, als knapp 100 Zentralverriegelungen produzierende Frauen durch solidarische Überstundenverweigerung die gleiche Bezahlung wie die Männer erstritten, die in der dritten Schicht arbeiteten und dabei im Qualitätsstandard mit den Kolleginnen nicht mithalten konnten. Der Grund, so Irene Winkler: „Zu breite Finger für die diffizile Arbeit.“

Es kann los gehen...