Seite druckenFenster schließen

IG Metall Schweinfurt - Jahreshauptversammlung 2011

AktuellesKontaktInhaltsverzeichnis

Jahreshauptversammlung 2011 mit Neuwahlen

Auch dieses Jahr wieder ein voller Saal durch unseren Seniorenausschuss

 Unser Seniorenvorstand
v.L.n.R.: Erich Seidel, Elfriede Ment (Schriftführerin), Klaus Then, Bernd Blendel, Manfred Hübner (stellv. Vorsitzende), Gerhard Pfeffermann, Ludwig Neumaier (Vorsitzende), Bernhard Kraus, Rudolf Rotter, Wolfgang Ziller, Jens Öser (2. Bevo. IG Metall SW), Gertrud Strätz
Ludwig Neumaier, Vorsitzender des Senioren Arbeitskreises hielt folgende Rede:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich darf euch recht herzlich zu unserer Jahreshauptversammlung 2011 begrüßen. Man glaubt es kaum, wie schnell ein Jahr vergeht. Ein Jahr, das uns auch als IG Metall nicht nur positiv betrifft. Das Jahr 2011 hat gezeigt, wie machtlos Regierungen gegenüber dem Finanzmarkt sind. Weder nationale Regierungen, noch die europäische Regierung, haben ein wirksames Mittel gegen die Schuldenzunahme gefunden. Ganz im Gegenteil: Die Folgen die sich daraus ableiten lassen, spüren vor allem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sowie Rentnerinnen und Rentner. Ein Rettungsschirm nach dem anderen zur Beruhigung der sogenannten Märkte sollte dazu beitragen, die europäischen Länder abzusichern. In Wahrheit ist dies ein gigantisches Subventionsprogramm für die Banken und Investmentfonds. Wenn man sich vorstellt, dass Banken bei der europäischen Zentralbank für 1 % oder 2 % Kredite aufnehmen können, die sie anschließend an krisenbedrohte Länder wie zum Beispiel Griechenland, Spanien oder Italien zu einem Zinssatz im zweistelligen Bereich weitergeben, weiß man das es mal wieder nur um die Profite der Banken geht.

Erschreckend ist dabei, dass sich die einzelnen Länder in der Abhängigkeit des europäischen Finanzmarktes befinden und keine eigenen Entscheidungen mehr treffen können. Anstatt die Kosten, mit Schuldenerlass zu reduzieren, müssen die Länder immer neue Schulden aufnehmen. Auch die CDU/CSU und FDP geführte Bundesregierung hat darauf keine Antwort.

Ganz im Gegenteil: Sie betreiben den gleichen Zick-Zack Kurs wie in ihrer Atompolitik. Mal so mal so, je nachdem wie der Wind gerade weht, ohne dass es eine klare politische Richtung dafür gibt, aber immer auf unsere Kosten.

Wir als Bürger dieses Landes müssen aufpassen, dass nicht die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte Stück für Stück abgebaut und dem Finanzmarkt geopfert werden.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

mit dem Schlagwort „der Aufschwung ist da“, schmücken sich viele und angeblich profitiert ein jeder davon. Damit aber angesichts des Wachstums Arbeitnehmer und ihre Gewerkschaften nicht auf dumme Gedanken kommen und gar Lohnerhöhungen und gute Arbeit fordern, bauen die wirklichen Profiteure schon einmal vor.

Die von Arbeitgeberverbänden finanzierte Initiative „Neue soziale Marktwirtschaft“ wirbt in Anzeigen für eine weitere Entwertung von Arbeit, weil so die Vollbeschäftigung möglich sei. Kein Mindestlohn, Leiharbeit als Tor zum Arbeitsmarkt, flexible Arbeitszeiten und natürliche Begrenzung der Lohnzusatzkosten.

Im Herbst 2010 hatte schwarz-gelb sein Sparpaket verkündet. Die Begründung damals: Wir hätten über unsere Verhältnisse gelebt. Dagegen sind die Gewerkschaften am 13. November auf die Straße gegangen – die auserwählten Profiteure haben geschwiegen. Sie konnten sich ja die Hände reiben angesichts ihrer sprudelnden Gewinne. Die 30 DAX-Unternehmen haben 2010 ihre Gewinne um 66 % auf 96,6 Mrd. € gesteigert. Entsprechend erhielten die Aktionäre 26 Mrd. € Dividende, dass ist 30 % mehr als 2009.

Wie einseitig dieser gesellschaftliche Reichtum verteilt ist, zeigt ein Blick auf die Beschäftigten. Seit dem Jahr 2000 haben in Deutschland Einkommensgleichheit und Armut stärker zugenommen als in jedem OECD Land. Der Anteil der Löhne am Volkseinkommen sinkt seit Jahren und liegt gegenwärtig bei rund 60 %. 10 % niedriger als in den 70er Jahren. Die Arbeitslosigkeit sind, aber Vollzeitarbeitsplätze entstehen nicht. Im Gegenteil: Seit 2000 gibt es 2,5 Mio. weniger Vollzeitarbeitsplätze. Dafür aber 1,5 Mio. mehr Teilzeitbeschäftigte und 800.000 mehr geringfügig Beschäftigte. Fazit: Der Niedriglohnsektor bereitet sich flächendeckend in der Arbeitswelt aus. Soll der vielgepriesene Aufschwung breit tragen, müssen zuerst Maßnahmen geschaffen werden: Wie die Einführung eines Mindestlohns, die Zurückdrängung prekärer unsicherer Arbeitsplätze und deutliche Reallohnsteigerungen. Damit die Schere zwischen oben und unten nicht noch weiter aufgeht, braucht es eine andere Steuerpolitik, die die Starken in die Pflicht nimmt: höhere Spitzensteuern, Vermögenssteuer und Finanztransaktionssteuer.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ihr seht, es bleibt viel zu tun, lasst es uns weiterhin gemeinsam anpacken, denn sozial geht anders, unter dem Motto: „Gemeinsam für ein gutes Leben – soziale Gerechtigkeit für alle Generationen“. Es gäbe noch genug Stoff um über politische Felder zu diskutieren, aber ich möchte nun noch einmal unser Programm von 2011 in Erinnerung bringen.

Die erste Veranstaltung war am 26. Januar im TVO Sportheim in Oberndorf, der Preisschafkopf mit 36 Teilnehmern. Der 9. Februar war der Tag an dem unser Preiskegeln in der Stadt Kissingen stattfand. Im sportlichen Wettkampf wurden die besten Kolleginnen und die besten Kollegen des Tages ermittelt. Ihre verdienten Preise erhielten sie bei der Siegerehrung mit gemeinsamen Essen, Musik und guter Laune am Abend, in der Hafengaststätte wo noch weitere 53 Personen anwesend waren.

Am 5. April hatten 32 Personen Interesse an dem Vortrag von Frank Firsching mit dem Motto „Gesundheitsreform-Kostenentwicklung und Pflegeversicherung“. Am 14. April machten wir mit 38 Personen eine Wanderung nach Hausen bei Schonungen mit Einkehr bei der Brauerei Martin. Bei der 1. Mai Feier waren die Senioren stark vertreten. Die erste Mehrtagesfahrt vom 5. – 10. Mai ging mit 55 Personen an den Comer See. Diese 6 Tage bei schönstem Wetter werden bei den dabei gewesenen in guter Erinnerung bleiben.

Auch Tagesfahrten haben ihre Reize, wie die am 9. Juni in die Residenz nach Würzburg und anschließend nach Veitshöchheim, wo sich 47 Personen beteiligten.

Am 16. Juni hatten wir einen Gegenbesuch von Sulzbach-Rosenberg. Am Vormittag begrüßte unser 1. Bevollmächtigter Peter Kippes die Kolleginnen und Kollegen zur Betriebsbesichtigung von ZF Sachs. Am Nachmittag bis zum frühen Abend wurden die Gäste bei einem Grillfest auf der Ranch von unseren Seniorinnen und Senioren auf Kosten der Verwaltungsstelle mit Speisen und Getränken aller Art, bestens versorgt. 50 Sulzbach-Rosenberger und 52 Schweinfurter Kolleginnen und Kollegen werden diesen herrlichen Tag sicher in guter Erinnerung behalten.

Am 7. September erlebten 50 Personen eine Stadtführung in Mainz, mit anschließender ZDF Besichtigung und Teilnahme an einer Sendung.

Vom 18. – 23. September machten wir uns auf unsere 2. Mehrtagesfahrt. Die Reise ging diesmal in den Harz und in die Lüneburger Heide. 41 Personen werden das gute Hotel, dass schöne Wetter und die herrliche Gegen sicher in guter Erinnerung behalten.

Am 18. Oktober machten sich 45 Personen noch einmal auf die Wanderung rund um Lindach. Jeder Teilnehmer konnte noch einmal das schöne Wetter genießen.

Die Fahrt zu einem Weihnachtsmarkt findet dieses Jahr am 7. Dezember statt. Es geht nach Gelnhausen.

Der letzte Programmpunkt für das Jahr 2011 ist die Weihnachtsfeier am 13. Dezember. Beginn ist 14.00 Uhr im Gemeindezentrum Niederwerrn. Dazu darf ich euch heute schon recht herzlich einladen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

dies war noch einmal ein Rückblick auf die einzelnen Programmpunkte des Jahres 2011.

Geld ist zwar für uns die größte Nebensache der Welt, aber für die Durchführung unseres Programms halt leider unerlässlich. Die ____ Euro der Verwaltungsstelle, die uns heuer schon zur Verfügung gestellt wurde, verbilligten Tagesfahrten, ermöglichten die Preise für Preisschafkopf, Preiskegeln und Mehrtagesfahrten. Die Vorstandschaft wird immer bemüht sein, dass sich die Kosten für den Einzelnen immer in einem erschwinglichen Rahmen bewegen.

Für diese Bezuschussung möchte ich mich in eurem Namen beim 1. und 2. Bevollmächtigen Peter Kippes und Jens Öser, sowie beim Ortsvorstand wieder recht herzlich bedanken. Bedanke möchte ich mich auch bei den Beschäftigten der Verwaltungsstelle, die alle mehr oder weniger an der organisatorischen Arbeit beteiligt und behilflich waren.

Dank auch an die Kolleginnen und Kollegen, sowie den Mitgliedern des Vorstandes, die bei Veranstaltungen aller Art gerne und bereitwillig nicht nur ihre Hilfe anbieten, sondern auch tatkräftig mitwirken.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich komme nun zum Ende meines Jahresrückblicks. Die Vorstandschaft wird sich bemühen, auch in Zukunft der Kommunikation und Geselligkeit einen hohen Stellenwert einzuräumen. Der IG Metall Seniorenkreis bietet die Gelegenheit der Freizeitgestaltung, aber auch gleichzeitig die Chance, Probleme, Sorgen und Freude mit anderen zu diskutieren und zu teilen. Ich würde mich freuen, wenn ihr im nächsten Jahr wieder recht aktiv an unserem Programm teilnehmt.