Streik bei Atlas beendet - 96,9 Prozent der IG Metall-Mitglieder für Annahme der Vereinbarung
Nach mehr als fünf Wochen ist der Streik bei der Atlas Maschinenbau GmbH mit Werken in Delmenhorst, Ganderkesee und Vechta beendet. In einer Urabstimmung haben sich heute 96,9 Prozent der IG Metall-Mitglieder für die Annahme des Verhandlungsergebnisses mit dem Gesamtbetriebsrat und damit für ein Ende des Arbeitskampfes ausgesprochen. Die Wahlbeteiligung betrug 97,8 Prozent.
Den Kolleginnen und Kollegen bei Atlas ist es gelungen, die Flucht ihres Arbeitgebers aus dem Tarifvertrag zu verhindern, erklärte die Bezirksleiterin der IG Metall Küste, Jutta Blankau. Der Streik in Delmenhorst, Ganderkesee und Vechta war auch ein wichtiges Signal an die Branche insgesamt: Wer sich Wettbewerbsvorteile auf Kosten der Beschäftigten sichern will, muss mit dem Widerstand der IG Metall rechnen, so die Gewerkschafterin.
Der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Oldenburg, Hartmut Tammen-Henke, dankte den am Streik beteiligten Beschäftigten für ihren Einsatz in den vergangenen Wochen: Sie haben Tag und Nacht vor den Toren ausgeharrt und damit für alle Mitarbeiter die Regelungen der Tarifverträge gesichert. Auch die Solidarität von hunderten Menschen aus der Region sowie aus Gewerkschaften, Parteien, Kirchen, Unternehmen und von vielen anderen Institution hat Fil Filipov dazu bewegt, auf die Beschäftigten zuzugehen und die Vereinbarung abzuschließen, erklärte Tammen-Henke. Er betonte außerdem, dass mit dem Ergebnis der Urabstimmung der Kurs der IG Metall eindrucksvoll bestätigt wurde.
Nach dem Verhandlungsergebnis gelten für die 650 Atlas-Beschäftigten die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie weiter. Außerdem bekommen sie die vorgesehene Tariferhöhung von 2,7 Prozent ab dem 1. Mai 2011. Nur bei der Bezahlung von befristet Beschäftigten kann für maximal zwölf Monate vom Tarifvertrag abgewichen werden. Die tariflichen Arbeitsbedingungen werden durch eine Gesamtzusage des Unternehmens abgesichert. Die Einzelverträge der Beschäftigten stehen durch die Vereinbarung mit dem Gesamtbetriebsrat bis mindestens zum 31.12.2013 unter kollektivem Schutz.