8. März: Demonstration und Kundgebung zum Internationalen Frauentag
Am Dienstag, den 8. März, startet die Demonstration um 17 Uhr am Hauptbahnhof und endet mit einer Abschlusskundgebung am Kesellbrink.
Plakat zum Internationalen Frauentag 2022
Seit dem ersten Internationalen Frauentag 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA passierte viel in der Gleichstellung der Geschlechter. Frauen haben zahlreiche Forderungen erkämpft, die bis heute wirken. Allerdings kämpfen sie damals wie heute immer noch für Lohngleichheit und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen.
Die Corona-Krise hat die soziale Krise der Frauen weiter verschärft und an die Oberfläche gebracht. Zusätzlich zur Haus- und Care-Arbeit ist die Last des Homeoffice und - schooling dazu gekommen. Die Quittung der unbezahlten Sorgearbeit zahlen sie spätestens im Alter (Stichwort: Rente). Studien zeigen: Wir fallen nicht in traditionelle Rollenbilder zurück, sondern haben sie nie verlassen.
Wir kritisieren aufs Schärfste den Plan der Bundesregierung die Minijobgrenze von 450 Euro auf 520 Euro anzuheben, der 200.000 reguläre Stellen gefährden und Frauen weiter in die Armut treiben wird.
Frauen mit interkulturellem Hintergrund sind im System am schlechtesten dran. Allein aufgrund ihres Namens haben sie auf dem Arbeitsmarkt schlechtere Chancen und ihr Anteil in prekären Beschäftigungsverhältnissen ist im Vergleich sehr hoch.
Der Bereich der Sozial- und Erziehungsdienste (SuE) ist frauendominiert. Die Pandemie hat für die Berufe im SuE das Adjektiv "systemrelevant" geschaffen. Diese Menschen haben in der Krise "den Laden am Laufen" gehalten. Sie ernteten dafür viel Applaus, aber keine Bezahlung, die auch nur annähernd ihren Wert entspricht. Daher ruft Ver.di alle Menschen aus dem SuE am 8. März zu Aktionen auf - Seite an Seite mit den Teilnehmenden des Internationalen Frauentags.
Darüber hinaus sind Frauen weiterhin Diskriminierungen, Sexismus und (sexualisierter) Gewalt ausgesetzt. Tagtäglich werden sie beleidigt, abgewertet, ausgenutzt und ermordet.
Wir fordern für mehr Geschlechtergerechtigkeit:
- Gleichen Lohn für gleiche u. gleichwertige Arbeit
- Sozialversicherung ab dem 1. Euro
- Ehegattensplitting abschaffen; für Familiensplitting
- ausreichende Finanzierung von Frauen- und Mädchenhäusern
- Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege
- Wohnortnahe und bedarfsgerechte Betreuungsangebote
- Sichere Renten
Deshalb werden wir auch dieses Jahr wieder auf die Straßen gehen und unseren Protest gegen die Ungerechtigkeiten laut äußern.