Knut Giesler, IG Metall-Bezirksleiter von NRW und Verhandlungsführer, sagte auf der Kundgebung bei Ford in Köln: “Eine so große Beteiligung gab es hier in NRW seit Jahren nicht. Mich freut auch, dass wir in den ersten drei Januarwochen alleine in NRW rund 1500 Neumitglieder gewonnen haben. Das sind fast dreimal so viele, wie sonst in diesem Zeitraum. Beides zeigt, dass die Menschen in der Metall- und Elektrobranche hinter den Forderungen der IG Metall stehen. Und es zeigt, dass sie auch ein gutes Ergebnis erwarten.“
Für Unterhaltung und gute Stimmung sorgte der Kölner Sänger und Liedermacher Björn Heuser.
Giesler erläuterte, dass ein gutes Ergebnis erstens bedeute, dass es eine "sehr ordentliche Entgelterhöhung" geben müsse, die die hervorragende wirtschaftliche Lage der Branche wiedergebe. Zweitens müssten die Beschäftigten auch mal den Fuß vom Gas nehmen können, indem sie einen individuellen Anspruch erhalten, ihre Arbeitszeit für einen begrenzten Zeitraum auf 28 Stunden reduzieren zu können - mit einem Rückkehrrecht in Vollzeit. Und drittens müsse es einen Zuschuss vom Arbeitgeber geben, wenn man sein Arbeitszeit reduzieren möchte, um Kinder zu betreuen oder Angehörige zu pflegen oder weil man in belastenden Arbeitszeitsystemen arbeite.
„Diese drei Elemente gehören in einen Tarifabschluss. Sonst stehen ab der nächsten Woche die Anlagen und Bänder in den Betrieben für 24 Stunden oder länger still“, sagte Giesler. Nachmittags sprach Giesler auf einer Warnstreikkundgebung in Bielefeld.
Der Gummersbacher IG Metall-Bevollmächtigte Werner Kusel sagte auf dem Marktplatz von Wiehl: "Wer mit 200 Stundenkilometern durchs Gelände jagt, obwohl die Öllampe aufleuchtet, darf sich nicht wundern, wenn ihm irgendwann der Motor um die Ohren fliegt." Auf die Bemerkung von Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger, die Warnstreiks seien rechtswidrig, reagierte Kusel cool: "Ich würde gern wissen, was der in seinem BWL-Studium geraucht hat!"
Die Schwerpunkte der Aktionen lagen heute in Köln (9750 Teilnehmer), Bocholt (1750 Beschäftigte), Bielefeld (1800 Beschäftigte), in Lemgo bei Detmold, (2000 Beschäftigte), Gummersbach (1100 Beschäftigte), Lippstadt (1800 Beschäftigte), Mülheim (2500 Beschäftigte) sowie Bad Berleburg (750 Beschäftigte).
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In unserer folgenden Bildergalerie seht Ihr Eindrücke aus Bielefeld(bei der Firma Miele)