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IG Metall Gummersbach - Tarifrunde 14/15

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Tarifrunde 2014 / 2015

Hier finden Sie die aktuellen New´s zur Tarifrunde

Metallnachrichten

100.000 Warnstreikende schaffen Bewegung, Arbeitgeber geben die Totalblockade bei Bildung in der 3. Verhandlung auf!

Mühlheim, 6.2.15

In dritter Runde wurde heute für das Tarifgebiet Nordrhein-Westfalen in Mülheim/Ruhr verhandelt. Angesichts der 100.000 Warnstreikenden allein in NRW, erklärten die Arbeitgeber sich bereit, über Lösungen zur Bildungsteilzeit zu sprechen. Keinerlei Annäherung gab es bei Altersteilzeit und Geld.
In einer Arbeitsgruppe wird versucht, eine tragfähige Lösung zur Bildungsteilzeit zu erarbeiten. Giesler: „Das Knäuel der Lösungsstränge in Sachen Bildung ist damit noch keineswegs entwirrt. Wir haben aber vereinbart, in den kommenden Tagen an möglichen Lösungen zu arbeiten.“
Am 18. Februar trifft sich die Tarifkommission. Dann wird über den Stand der Arbeitsgespräche beraten und über weitere Warnstreiks in NRW entschieden. Ein Termin für die 4. Tarifverhandlung soll noch für die zweite Februarhälfte vereinbart werden.

Unzureichendes Angebot in der 2 Verhandlung

In der 2. Verhandlung am 27.1.15 in Düsseldorf wurde ein erstes Angebot der Arbeitgeber unterbreitet.

Düsseldorf / Gummersbach 27.1.15

2,2 % ab 1.3.15 für 2015 bedeutet grade mal 1,83%. Altersteilzeit halbieren! Kein Angebot zur Bildungsteilzeit. Jetzt geht es in die Warnstreiks, so Werner Kusel 1. Bevollmächtigter. In der kommenden Woche haben wir alle Betriebe aufgerufen zu betrieblichen Warnstreikaktionen.

Erste Tarifverhandlung in NRW ohne Ergebnis

Siegen, 15.1.15

Ohne Ergebnis ist die erste Tarifverhandlung in der Metall- und Elektroindustrie von NRW heute in Siegen zu Ende gegangen. Die Metallarbeitgeber wiesen alle Forderungen zurück. Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 5,5 Prozent, eine bessere Altersteilzeit sowie Zeit und Geld für Weiterbildung.
Die zweite Verhandlung ist am 27. Januar in Düsseldorf. Tags darauf endet die Friedenspflicht. Landesweit stellt sich die IG Metall auf Warnstreiks ab dem 29. Januar ein. Sie rechnet mit einer heftigen Tarifauseinandersetzung. Eine Einigung könne es nur geben, wenn zu allen Forderungen tragfähige Lösungen gefunden würden, sagte IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Knut Giesler. Davon sind die Tarifparteien noch weit entfernt. In Siegen sagte der neue Verhandlungsführer und Arbeitgeberpräsident Arndt Kirchhoff, einer der Chefs der Kirchhoff-Gruppe, wenn die IG Metall eine Tariferhöhung unter zwei Prozent akzeptiere, käme man "schnell zum Abschluss". Tarifsekretär Richard Rohnert sagte, dass eine Einkommenserhöhung von 5,5 Prozent bundesweit 10,2 Milliarden Euro koste; die Umsatzrendite der Unternehmer sei 2014 jedoch fünf Mal höher gewesen - sie betrug 53,3 Milliarden Euro.

Die Tarifparteien sind weit voneinander entfernt

Doch nicht nur beim Geld ist der Graben zwischen Metall NRW und IG Metall NRW tief. Noch tiefgreifender ist er, wenn es um Alters- und Bildungsteilzeit geht. Man könne es nicht den Beschäftigten überlassen, ob sie früher in Rente gehen oder sich weiterbilden wollen, erklärten die Arbeitgeber. Das eine wie das andere müsse im Interesse der Firma sein. Die Arbeitgeber warnten davor, dass NRW "den Anschluss" verliere. IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler konterte: „Das liegt nicht an den Tarifverträgen, die sind in ganz Deutschland gleich." Das habe vielmehr mit unternehmerischen Handelns zu tun.

Tarif-Startschuss für 2015 in der Metall- und Elektroindustrie NRW

Gummersbach, 07.11.2014

Mehr Geld, sichere Altersteilzeit und Zeit für Bildung – mit diesen Erwartungen von ca. 12.000 Mitgliedern aus den Metall- und Elektrobetrieben der IG Metall Oberberg sind heute 5 Tarifkommissionsmitglieder zur großen Tarifkommission nach Sprockhövel angereist.

Über 150 Tarifkommissionsmitglieder aus ganz NRW diskutierten dort ausführlich die wirtschaftliche Situation in den Teilbranchen und Betrieben sowie die Erwartungen der Mitglieder an einen neuen Tarifvertrag. Für NRW ist 2015 in den meisten Bereichen mit einem stabilen Wachstum zu rechnen. Das gilt auch für die Mehrzahl der Betriebe im Organisationsbereich der IG Metall Oberberg.

Die heute in Sprockhövel diskutierte Empfehlung zur Tarifforderung begründet sich mit der gesamtwirtschaftlichen Produktivitätssteigerung, der Inflationsentwicklung und unserem Anteil an der insgesamt positiven Entwicklung in Metall- und Elektroindustrie. Für 2015 ist von einem Produktivitäts-Plus von ca. 1 Prozent auszugehen. Für die Inflationsrate werden bis zu 2 Prozent erwartet.

Vor diesem Hintergrund hat sich die Tarifkommission NRW einheitlich entschieden, zwischen 5 und 5,5 Prozent für die weitere Forderungsdiskussion zu empfehlen. Abschließend wird sie darüber am 25. November 2014 beraten. Der Forderungsbeschluss erfolgt dann durch den Vorstand der IG Metall am 27. November 2014.

Werner Kusel, Geschäftsführer der IG Metall Oberberg: „Wir wollen mehr Geld, mehr Sicherheit und mehr Perspektive. Mehr Geld ist fair und stärkt den Binnenmarkt. Und eine abgesicherte Altersteilzeit bleibt angesichts der zunehmenden Belastungen an den Arbeitsplätzen von höchster Bedeutung. Gerade Schichtarbeiter und Beschäftigte in unteren Entgeltgruppen müssen sich diese Altersteilzeit zudem erlauben können. Die abschlagfreie Rente ab 45 Beitragsjahren allein löst keineswegs alle Probleme.“

Wenn den Menschen immer gesagt wird, das Sie sich lebenslang weiterbilden müssen, und gerade den jungen Menschen Weiterbildungsmöglichkeiten ans Herz legen, dann müssen wir dieses auch Möglich machen, so Werner Kusel. Anlässlich der heutigen Weiterbildungsmesse in Gummersbach, Halle32, ist auch zu bedenken, dass auch den Mitarbeitern in den Betrieben, die Möglichkeit geboten wird, ohne Verlust des Arbeitsplatzes und des Einkommens, sich „Weiterbilden“ zu können.

„Damit lassen wir unsere Mitglieder nicht allein. Wer sich beruflich auf veränderte Anforderungen einstellen muss, bei dem darf das nicht an fehlender Zeit und fehlendem Geld scheitern. Eine neue tarifliche Bildungsteilzeit gehört deshalb mit in unser Forderungspaket.

Erstmals wird über den neuen Tarifvertrag für die etwa 700.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie am 15. Januar 2015 in Siegen verhandelt. Am 28. Januar 2015 endet die Friedenspflicht.

Der Vorstand der IG Metall wird die über die heutigen Forderungsempfehlungen aus allen Bezirken am kommenden Dienstag, den 11. November 2014 beraten.


3. Funktionärskonferenz der IG Metall Oberberg
G´bach / Eitorf März 2014. Bei der diesjährigen Funktionärskonferenz war diesmal die Tarifrunde 2015 im Mittelpunkt der Diskussion. Am 21./22 März trafen sich rund 90 Kolleginnen und Kollegen in Eitorf. Kernthema waren die Beschäftigtenbefragung 2013 und die sich daraus ableitenden tarifpolitischen Fragestellungen.

In vier Workshop´s kamen dann alle Teilnehmer/innen zu Wort. Dabei wurden vier Kernfragen aus folgenden Bereichen diskutiert:

Alters- und Alternsgerechtes Arbeiten
Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels steigt auch das Durchschnittsalter der Belegschaften. Die Arbeitswelt ist bisher aller Rhetorik zum Trotz jedoch nur unzureichend auf ältere Arbeitnehmer vorbereitet. Darum sind Alters- und alternsgerechte Arbeitsplätze notwendig. Dass die Arbeitswelt keineswegs auf die demografischen Herausforderungen vorbereitet ist, wird auch durch die Beschäftigtenbefragung 2013 bestätigt. Nur vier Prozent der Befragten glauben, ihr Betrieb sehr gut auf eine älter werdende Belegschaft vorbereitet ist. Insofern ist es auch nicht erstaunlich, dass nur ein Drittel der Beschäftigten davon ausgeht, bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter arbeiten zu können. Je größer die eigene körperliche Belastung im Beruf ist, desto größer ist die Skepsis, gesund bis zur Rente tätig sein zu können.
Flexibilisierung und Arbeitszeit
Im Rahmen der IG Metall Beschäftigtenbefragung gaben fast 80 Prozent der Befragten aus Oberberg an, immer mehr arbeiten müssen. Damit die Interessen der Beschäftigten gewahrt bleiben, bedarf es einer neuen Balance zwischen den Anforderungen der Unternehmen und denen der Belegschaften. Insgesamt geben fast 80% der Befragten an, mit Flexibilität gut umgehen zu können. Dabei wird Flexibilität durchaus als belastend empfunden, insbesondere wenn kurzfristige Arbeitszeitänderungen mit einer steigenden Arbeitsverdichtung einhergehen. Den Beschäftigten ist wichtig, dass Flexibilitätsanforderungen mit Gegenleistungen seitens des Unternehmens einhergehen, wie z.B. Zusagen, kurzfristig Freizeit nehmen zu können.
Vereinbarkeit von Arbeit und Leben
Die zunehmende Flexibilisierung von Arbeitszeit greift immer stärker ins Privatleben über und lässt die Grenzen zwischen beiden Bereichen verschwimmen. Über 70 Prozent der Befragten stimmen der Aussage "Meine Arbeit bedeutet mir so viel, dass ich ihr in der Regel Vorrang vor meinem Privatleben einräume" nicht oder eher nicht zu. Damit rückt das Themenfeld Vereinbarkeit von Arbeit und Leben auf die Agenda. Zumal vor dem Hintergrund, dass die Arbeitsverdichtung hoch ist, der Leistungsdruck steigt und Beschäftigte zunehmend Sorge haben, den Anforderungen des Arbeitsplatzes in Zukunft nicht mehr gewachsen zu sein
Weiterbildung und berufliche Entwicklung
Der technologische und wirtschaftliche Wandel stellen höhere Wissens- und Kompetenzanforderungen an die Beschäftigten. 70 Prozent der Beschäftigten gaben an, dass sie Weiterbildung für ihre Arbeit brauchen. Die Hälfte der Befragten hält die Weiterbildungsangebote ihres Betriebes indes für unzureichend. Wesentliche Hemmfaktoren sind demnach Zeitmangel durch hohen Arbeitsdruck. Außerdem fehlen oftmals die finanziellen Mittel für die Weiterbildung. Zudem mangelt es an beruflichen Entwicklungsperspektiven.
Nunmehr geht es darum die Anforderungen an qualitative tarifpolitische Ziele weiter zu entwickeln und in den kommenden Diskussionen in die tarifpolitischen Diskussionen einzubringen.