Seite druckenFenster schließen

IG Metall Gummersbach - 1 Mai 2011 Bericht

StartInhaltKontakt

Tag der Arbeit

Politik ist nicht nur Sache der Politiker, das zeigten die oberbergischen Gewerkschafter. Zu der Maikundgebung kamen nach Schätzung von Jugendbildungssekretär Stephan Otten etwa 500 Menschen. Damit war der Bismarckplatz in Gummersbach gut gefüllt. „Faire Löhne – gute Arbeite – Soziale Gerechtigkeit“, das war das Motto für den 1. Mai diesen Jahres.

„Uns liegen erste Informationen vor, dass Leiharbeiter aus Polen bereits im Leppetal und im Aggertal angeboten worden sind“, machte Werner Kusel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall, gestern auf dem Bismarckplatz deutlich, wie schnell die Leiharbeitsbranche die neue Möglichkeit, auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, umzusetzen gedenkt. „Die Preise, die dort genannt wurden, würden zu einem ruinösen Wettbewerb führen“, warnte Kusel.

In einem kleinen Anspiel des Vertrauensleuteausschußes der IG Metall Oberberg, wollte ein „Sklavenhändler“ mit Geldkoffer gut ausgebildete Billigarbeiter zu Dumpingpreisen rekrutieren, was aber von engagierten Gewerkschaftern rechtzeitig verhindert werden konnte.

Überhaupt stand der Tag der Arbeit in Gummersbach unter der Hauptforderung „gleicher Lohn für gleiche Arbeit!“.

Mit ernster Miene folgte das Publikum der Kundgebung und zeigte seine Zustimmung, indem es immer wieder Beifall gab. In den Reden von Stephan Otten und dem ersten Bevollmächtigten der IG-Metall Oberberg Werner Kusel ging es vor allem um die Gleichberechtigung und Gerechtigkeit bei der Vergabe von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, faire Mindestlöhne, Förderung der Jugend und den Ausstieg aus der Atomkraft. „Arbeit darf nicht krank machen und muss mitbestimmt sein“

Kusel machte deutlich, dass auch der gegenwärtige Wirtschaftsaufschwung keineswegs bedeute, dass die Gewerkschaft am Ziel ihrer Träume sei: „Auch bei der Firma Otto Kind, für die wir hier letztes Jahr gemeinsam gekämpft haben, sind zwar 200 Arbeitsplätze gerettet, aber auch 100 Arbeitsplätze verloren worden“, betonte er.

Werner Kusel wies darauf hin, dass nur jede zehnte Einstellung in Oberberg mit unbefristetem Arbeitsvertrag ist und dass die Situation nicht unter den Tisch gekehrt werden dürfe: „Wer meint, sich auf Kosten der Schwächsten bereichern zu müssen, der muss auch damit rechnen, dass er zukünftig im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rücken wird.“.

Diese Forderungen seien auch ein Weg, damit junge Menschen wieder anfangen könnten, auf eine gute Zukunft zu vertrauen und Otten stimmte Kusel dabei zu: „Die junge Generation braucht eine Perspektive. Deswegen muss weiterhin mehr Geld in Bildung und Soziales investiert werden.“. Mitglieder der IG-Metall-Jugend forderten genau das in einer kleinen Schauspiel- und Tanzeinlage. Rebecca Laudenberg aus dem Ortsjugendausschuß der IG-Metall ergänzte noch aus Sicht einer Jugendlichen: „Wir wollen uns sicher fühlen und gerne zur Arbeit gehen können. Darum muss mehr für uns getan werden.“.