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IG Metall Gummersbach - AN Empfang 2011

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IG Metall Oberberg geht gestärkt aus der Krise

Es waren zwei schwere Jahre für die Arbeitnehmer, aber zugleich auch gute Jahre für die IG Metall. Dieses Fazit zog der 2. Bevollmächtigte der IG Metall Oberberg Werner Kusel gestern auf dem Arbeitnehmerempfang im Bergneustädter Krawinkelsaal unter die beiden Krisenjahre 2009 und 2010.
Allein im vergangenen Jahr hat die IG Metall Oberberg 434 neue Mitglieder in 55 Betrieben gewinnen können, bei den unter 25-Jährigen waren es 186. „Wir liegen mit rund 12 000 Gewerkschaftern in Oberberg auf konstant hohem Niveau“, freute sich Kusel.
Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Gummersbach Norbert Kemper kritisierte die Entwicklungen, insbesondere die Zunahmen der Leiharbeit und der befristeten Verträge: „Wenn junge Menschen eine Existenz aufbauen möchten, sieht das mit befristeten Arbeitsverhältnissen nicht rosig für sie aus“, meint Kemper. Er forderte die Politik auf, mehr in Bildung zu investieren, anstatt über Fachkräftemangel zu jammern. Zusätzlich sprach er sich für die Einführung von Mindestlohn aus und gegen die Rente mit 67: „So spät in Ruhestand gehen, das kann man machen, wenn man 30 Jahre lang auf Plenarstühlen hin und her rückt – aber nicht wenn man seit dem 16. Lebensjahr schwer arbeitet“, begründete der IG Metall-Bevollmächtigte.

Kein Verständnis zeigte Kemper für die Zurückhaltung der Bundesregierung bei der Förderung von Ausbildung: „Da werden mit einem Augenzwinkern 100 Milliarden für einen Rettungsschirm ausgegeben, aber um drei Milliarden für die Förderung der Jugend gibt es ein Riesen-Theater.“

Als Gastredner hatte die IG Metall Friedhelm Julius Beucher eingeladen. Der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes und des Nationalen Paralympischen Komitees stellte in seiner Rede Sport als Mittel der Rehabilitation heraus: „Es ist ein nicht unwichtiger Faktor bei der Genesung“, so Beucher. Besonders bezüglich der psycho-sozialen Aspekte habe der Verband eine erhebliche Bedeutung. „Dabei geht es diesen Sportlern nicht um Mitleid, sondern um Respekt“, betonte Beucher.
Kabarettist Robert Grieß hatte bei den Gewerkschaften mit seinen bissigen Spitzen gegen die Bundesregierung und die Top-Manager, die er am liebsten an Windrändern aufgeknüpft sähe, die Lacher auf seiner Seite. Er gab einen humoristischen Ausblick auf das Jahr 2011. Mit entsprechenden tiefsinnigen Humor hielt er der Politik den Spiegel vor.