Keine Streiks mehr bis Januar 2015?
So lautet die Überschrift heute in Oberberg Aktuell! Heute Nacht erzielten IG Metall und Arbeitgeber im Tarifstreit in München eine Einigung - Die Übereinkunft könnte Vorbild für ganz Deutschland sein.
Vor acht Tagen kamen weit über 1.000 Streikende zur zentralen Kundgebung der IG Metall nach Wiehl, um für mehr Lohn in der Metall- und Elektroindustrie zu streiken. In ganz Oberberg haben sich über 2.200 Kolleginnen und Kollegen an den Aktionen beteiligt. Die Warnstreiks haben sich gelohnt, ist sich Werner Kusel sicher, der immer noch begeistert von der großen Beteilung im Oberbergischen Kreis ist. Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Gummersbach bewertet den in Bayern erzielten Abschluss als positiv. Bei einer Laufzeit von 20 Monaten wachsen die Einkommen in einem ersten Schritt ab Juli um 3,4 Prozent, in einem zweiten Schritt im Mai kommenden Jahres noch mal um 2,2 Prozent. Ab 1. Juli gibt es eine Reallohnsteigerung und die zwei Nullmonate sind wohl ein nötiger Kompromiss, findet Kusel.
Bei der Bewertung der langen Laufzeit tut sich der 1. Bevollmächtigte schwer, aber er ist sich sicher, dass der Tarifabschluss in Bayern auch in den übrigen Tarifbezirken als Vorbild dienen wird. Dann würde er für alle 3,7 Millionen Metall-Arbeitnehmer in Deutschland gelten. Bereits morgen finden die Tarifverhandlungen in Nordrhein-Westfalen statt und spätestens dann wisse man mehr, so Kusel. Am 21. Mai kommt die Tarifkommission zusammen, die dann abschließend abstimmt. Einen Tag später hat die Gummersbacher IG Metall alle Betriebsräte und Vertrauensleute in die Kreisstadt eingeladen, um über den möglichen neuen Abschluss zu informieren. Sollte morgen der Tarifstreit in NRW mit dem gleichen Ergebnis wie in Bayern enden, dann sind Streiks in dieser Branche bis mindestens Januar 2015 vom Tisch.
Die nicht verbandsgebundenen Betriebe sind nun gefragt!
Wir erwarten von den nicht verbandsgebundenen Betrieben, dass sie den Beschäftigten diesen Tarifabschluss ebenso zu gute kommen lassen, so Kusel.
Ach die Kolleginnen und Kollegen haben es verdient am produzierten Mehrwert teil zu haben.
Wir werden uns da jeden Betrieb genau anschauen, so der Bevollmächtigte weiter.
Wer meint er könne einen Vorteil erlangen, in dem er die Entgeltentwicklung der Beschäftigten beschneidet, der macht die Rechnung ohne die IG Metall!!