Gute Arbeit, Soziales Europa.
1. Mai Kundgebung in der Halle32 in Gummersbach
Gute Arbeit fördert den gesellschaftlichen Fortschritt und ist Fundament für das Solidarsystem der Arbeitsgesellschaft. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern für alle Länder der EU.
Wir werden den Wettbewerb über niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen nicht gewinnen. Denn für Billig-Macher gibt es immer irgendwo einen Konkurrenten, der es noch billiger macht. Wenn wir das nicht begreifen, werden wir auch innerhalb Europas immer stärker in einen sozial- und lohnpolitischen Unterbietungswettbewerb geraten.
Wir laden Alle ein, zu unserer Kundgebung am 1. Mai in der Halle32 auf dem Steinmüllergelände in Gummersbach.
Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des DGB, spricht am 1. Mai in Gummersbach
Manchmal reichen Ankündigungen und Absichtserklärungen, um Schwung in eine Sache zu bringen: ElterngeldPlus und Rückkehrrecht in Vollzeit stehen endlich im Koalitionsvertrag. Kaum haben sich die Koalitionsparteien auf neue Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie verständigt, da wollen sich die Arbeitgeber beim Thema Familienfreundlichkeit nach eigenem Bekunden in die Pflicht nehmen lassen. Just liegt der Vorschlag verkürzter Familienarbeitszeiten auf dem Tisch, fordern die Arbeitgeber, es ihnen zu überlassen, Lösungen für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu finden. Da darf man gespannt sein!
Klar gibt es gute Beispiele einzelner Unternehmen, die sich die Familienfreundlichkeit nicht nur ins Firmenlogo schreiben. Aber ein Betriebskindergarten macht noch keine gute Vereinbarkeit aus. Was ist mit den Kolleginnen und Kollegen in den mittleren Unternehmen, in denen das mit der Vereinbarkeit schon schwieriger wird? Welche Möglichkeiten haben die Männer und Frauen mit Familienpflichten in Klein- und Kleinstbetrieben? Was ist mit den Frauen in prekären Beschäftigungsverhältnissen, in befristeten- oder in Minijobs? Auch heute noch werden vielen Vätern, die den Wunsch nach Elternzeit äußern, Steine in den Weg gelegt. Beschäftigten, die vorübergehend aussteigen wollen, fehlt die Sicherheit, wieder einsteigen zu können. Das ist nicht, was wir unter Vereinbarkeit von Beruf und Familie verstehen!
Was wir brauchen, sind tarifliche und gesetzliche Regelungen: Damit es künftig Regeln gibt, auf die sich jede und jeder berufen kann! Frauen und Männer wollen und brauchen heute alles zusammen: einen Beruf, ein eigenes Einkommen und Zeit für die Familie. Frauen und Männer wollen und sollen in der Lage sein, gleichzeitig erwerbstätig zu sein und gemeinsam Sorgeverantwortung zu tragen. Dafür muss die Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt gefördert und die Übernahme von familiären Aufgaben durch Männer unterstützt werden. Da muss kurz gesagt neu verteilt werden: Zeit, Geld und Arbeit! Unser Ziel sind nicht nur mehr und besser geschützte Normalarbeitsverhältnisse. Unser Ziel ist vor allem die Neudefinition des Normalarbeitsverhältnisses. Denn moderne Familienpolitik ist ohne die Gleichstellung von Männern und Frauen nicht zu machen!