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IG Metall Gummersbach - 3 Funktionärskonferenz

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3. Funktionärskonferenz der IG Metall Oberberg

Bei der diesjährigen Funktionärskonferenz war diesmal die Tarifrunde 2015 im Mittelpunkt der Diskussion. Am 21./22 März trafen sich rund 90 Kolleginnen und Kollegen in Eitorf. Kernthema waren die Beschäftigtenbefragung 2013 und die sich daraus ableitenden tarifpolitischen Fragestellungen.
Bevor es in die inhaltliche Diskussion ging, wurde dargestellt, welche Aufgaben wir uns auf der letzten Konferenz vor einem Jahr gestellt haben und was wir davon umsetzen konnten. Die positive Mitgliederentwicklung zeigt uns auf, dass wir auf dem richtigen Weg sind, so Werner Kusel in seiner Zusammenfassung und Jahresrückblick.
In vier Workshop´s kamen dann alle Teilnehmer/innen zu Wort. Dabei wurden vier Kernfragen aus folgenden Bereichen diskutiert:
Alters- und Alternsgerechtes Arbeiten
Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels steigt auch das Durchschnittsalter der Belegschaften. Die Arbeitswelt ist bisher aller Rhetorik zum Trotz jedoch nur unzureichend auf ältere Arbeitnehmer vorbereitet. Darum sind Alters- und alternsgerechte Arbeitsplätze notwendig. Dass die Arbeitswelt keineswegs auf die demografischen Herausforderungen vorbereitet ist, wird auch durch die Beschäftigtenbefragung 2013 bestätigt. Nur vier Prozent der Befragten glauben, ihr Betrieb sehr gut auf eine älter werdende Belegschaft vorbereitet ist. Insofern ist es auch nicht erstaunlich, dass nur ein Drittel der Beschäftigten davon ausgeht, bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter arbeiten zu können. Je größer die eigene körperliche Belastung im Beruf ist, desto größer ist die Skepsis, gesund bis zur Rente tätig sein zu können.
Flexibilisierung und Arbeitszeit
Im Rahmen der IG Metall Beschäftigtenbefragung gaben fast 80 Prozent der Befragten aus Oberberg an, immer mehr arbeiten müssen. Damit die Interessen der Beschäftigten gewahrt bleiben, bedarf es einer neuen Balance zwischen den Anforderungen der Unternehmen und denen der Belegschaften. Insgesamt geben fast 80% der Befragten an, mit Flexibilität gut umgehen zu können. Dabei wird Flexibilität durchaus als belastend empfunden, insbesondere wenn kurzfristige Arbeitszeitänderungen mit einer steigenden Arbeitsverdichtung einhergehen. Den Beschäftigten ist wichtig, dass Flexibilitätsanforderungen mit Gegenleistungen seitens des Unternehmens einhergehen, wie z.B. Zusagen, kurzfristig Freizeit nehmen zu können.
Vereinbarkeit von Arbeit und Leben
Die zunehmende Flexibilisierung von Arbeitszeit greift immer stärker ins Privatleben über und lässt die Grenzen zwischen beiden Bereichen verschwimmen. Über 70 Prozent der Befragten stimmen der Aussage "Meine Arbeit bedeutet mir so viel, dass ich ihr in der Regel Vorrang vor meinem Privatleben einräume" nicht oder eher nicht zu. Damit rückt das Themenfeld Vereinbarkeit von Arbeit und Leben auf die Agenda. Zumal vor dem Hintergrund, dass die Arbeitsverdichtung hoch ist, der Leistungsdruck steigt und Beschäftigte zunehmend Sorge haben, den Anforderungen des Arbeitsplatzes in Zukunft nicht mehr gewachsen zu sein.
Weiterbildung und berufliche Entwicklung
Der technologische und wirtschaftliche Wandel stellen höhere Wissens- und Kompetenzanforderungen an die Beschäftigten. 70 Prozent der Beschäftigten gaben an, dass sie Weiterbildung für ihre Arbeit brauchen. Die Hälfte der Befragten hält die Weiterbildungsangebote ihres Betriebes indes für unzureichend. Wesentliche Hemmfaktoren sind demnach Zeitmangel durch hohen Arbeitsdruck. Außerdem fehlen oftmals die finanziellen Mittel für die Weiterbildung. Zudem mangelt es an beruflichen Entwicklungsperspektiven.
Nunmehr geht es darum die Anforderungen an qualitative tarifpolitische Ziele weiter zu entwickeln und in den kommenden Diskussionen in die tarifpolitischen Diskussionen einzubringen.