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IG Metall Gummersbach - DV 07_14

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2. Delegiertenversammlung: Tarifrunde 2015 im Mittelpunkt

Neben den Geschäfts- und Kassenbericht drehte sich die Diskussion in der Delegiertenversammlung um die kommende Tarifrunde 2015. Als Mitglied der Tarifkommission für die M + E Industrie erläuterte Thomas Hengstebeck (Fa. Berg) den aktuellen Diskussionsstand zu den qualitativen Forderungselementen der nächsten Tarifrunde, die Fortsetzung der Altersteilzeit und die Einführung einer Qualifizierungsteilzeit.
Die IG Metall möchte den TV FlexÜ nicht nur fortschreiben. Sie will auch Verbesserungen durchsetzen. Falls die Altersteilzeitquote von vier Prozent der Belegschaft nicht ausgeschöpft wird, benötigten die Betriebsräte ein Instrument, "um eine andere Mittelverwendung durchzusetzen". Weil der Bedarf an Altersteilzeit steige, sollten die Unternehmen dafür mehr Geld zur Verfügung stellen. Auch deshalb, um den Beschäftigten in den unteren Entgeltgruppen die Nutzung von Altersteilzeit zu erleichtern.

Das Thema Weiterbildung soll nicht länger nur in Sonntagsreden stattfinden. Die Notwendigkeit von beruflicher Fortbildung werde zwar immer wieder betont, aber dazu komme es nicht, weil den Beschäftigten Geld und Zeit dafür fehlten. Der IG Metall schwebt vor, dass ein tariflicher Anspruch auf Freistellung von der Arbeit für Fortbildung formuliert wird. Und "Regelungen für einen finanziellen Ausgleich" getroffen werden. Beispiel für eine solche Bildungsteilzeit haben wir vor rund 3 Jahren schon im Autohaus Stein vereinbaren können.

Prof. Dr. Gustav A. Horn zu Gast in Nümbrecht
Auch die Diskussion zur Entgeltfrage hat in Oberberg begonnen, als Referent in Nümbrecht konnten die Delegierten unseren Kollegen und gebürtigen Nümbrechter, Prof. Dr. Gustav Horn - Wissenschaftlicher Direktor des Instituts Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) - begrüßen. Prof. Dr. A. Gustav A. Horn ist einer der bekann¬tes¬ten deut¬schen Ökono¬men. Schwerpunkte sei¬ner neue¬ren Veröffentlichungen sind die Konjunktur- und Finanzmarktentwicklung in Deutschland und Europa. Er wen¬det sich gegen die vor¬herr¬schende markt¬li¬be¬rale Ökonomie. Ebenso berät er die Verhandlungskommission der IG Metall in den Verhandlungen.

Neben den Zusammenhängen und Bewertungen der Welt- und Europäischen Wirtschaftsentwicklung (Export) ging er mit einfach erläuternden Worten auf die wirtschaftliche Situation in Deutschland (Binnenwirtschaft) ein. Zurückhaltung in der Entgeltfrage ist nicht das Gebot der Stunde, so Gustav Horn. Der derzeitige Aufschwung basiert auf einer guten Binnennachfrage, diese zu stärken mit einem "Guten Entgeltabschluss in den Metall- und Elektroindustrie" wird diesen Bereich stärken, so Prof. Dr. Horn.

Auf dieser Basis werden wir in den nächsten Monaten auch die Entgeltforderung in Oberberg diskutieren und bündel, um diese auch in der Tarifkommission zu vertreten, so abschließen Werner Kusel 1. Bevollmächtigter.