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IG Metall Gummersbach - 1 Mai_125 Jahre

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125 Jahre für gute Arbeit

Oberbergische Metaller nutzten den Tag der Arbeit für eine große Jubiläumsfeier im Bergneustädter Krawinkelsaal.
Im Bergneustädter Krawinkelsaal begrüßte Werner Kusel,vor kurzem erneut als 1. Bevollmächtigter der IG Metall Gummersbach wiedergewählt, am Sonntagmittag die zahlreich erschienenen Geburtstagsgäste. „Dies ist heute keine 1. Mai-Demo, der Ortsvorstand habe aber ganz bewusst diesen Tag gewählt“, klärte Kusel umgehend auf. Neben den eingeladenen Gewerkschaftsmitgliedern gehörten auch Vertreter aus Städten und Gemeinden sowie die beiden Bundestagsabgeordneten Michaela Engelmeier und Klaus Peter Flosbach zu den Gästen.


Seit dem Jahr 1891 gibt es die Gewerkschaft, anfangs Deutscher Metallarbeiterverband genannt, für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie. Zwischenzeitlich waren auch Arbeiter der Textil- und Holzbranche angeschlossen. Stets war man um Gerechtigkeit, bessere Arbeitsbedingungen, höhere Entgelte und kürzere Arbeitszeiten bemüht. „Danke und Respekt an unsere Väter, Mütter und Großeltern, sowie die Generationen davor, die es gewagt haben, sich zu erheben und damit damals den Weg geebnet haben“, erklärte Kusel und hieß die vielen Gäste herzlich Willkommen.


Landrat Jochen Hagt vermittelte in seiner Laudatio, dass es gerade die vielen mittelständischen Betriebe und deren Fachkräfte den Oberbergischen Kreis zu dem gemacht haben, was er ist. „Der Aufstieg Oberbergs war schon immer mit dem Aufstieg der Gewerkschaften eng verbunden“, so Hagt. „Die Grundwerte der IG Metall sind gleichzeitig die des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, insofern sind sie zeitlos und zugleich modern. Stets mussten sie verteidigt und neu erstritten werden. Deshalb brauchen wir auch in Zukunft aktive und starke Gewerkschaften“, machte der Landrat deutlich.


Auf einen interessanten Streifzug durch die Geschichte der Gewerkschaft lud Kusel zusammen mit dem Gummersbacher Stadtarchivar und Historiker Gerhard Pomykaj ein. Das Duo präsentierte viele Jahre lokale Gewerkschaftsgeschichte mit Querverweisen auf hiesige Begebenheiten der Arbeitswelt. Alle Errungenschaften mussten stets erkämpft werden, diesbezüglich wurde Karl-Heinz Janzen als Vorreiter in den 1950er und 1960er Jahren genannt, da dieser unermüdlich auf die Mitarbeiter in den Betrieben zuging, was den Firmenchefs seinerzeit überhaupt nicht passte und er immer wieder der Firmengelände verwiesen wurde.

Zahlreiche Betriebsräte, Vertrauensleute und etwa 12.000 Mitglieder, davon 2.700 junge Menschen, zählen aktuell auf die Unterstützung der Verwaltungsstelle in der Kreisstadt. Mit Blick auf Bürgermeister Frank Helmenstein lobte Kusel mit einem deutlichen „Weiter so!“ die neue und aktuelle Nutzung des Steinmüllergeländes.


Zum kurzweiligen Unterhaltungsprogramm zählte unter anderem Bernd Stelter und Fatih Çevikkollu, Schauspieler, Komiker und Kabarettist ist Kölner mit türkischen Wurzeln und dürfte den meisten als Murat Günaydin aus der Fernsehserie „Alles Atze“ bekannt sein. In seinem Programm hielt er nicht nur dem Publikum, sondern auch sich selbst gerne den Spiegel vor und verteilte so manch feine Spitze, ohne gemein zu wirken. Auch seine Heimatstadt bekam ihr Fett weg. „Köln ist in dem Sinne gar keine Großstadt“, witzelte er,“ denn dort gibt’s keine Großbaustelle wie etwa in Berlin, Hamburg oder Stuttgart.“ Im Sinne des deutsch-türkischen Miteinanders gab es zum Ende ein dreifaches „Kölle - Allah!“


Speziell für das jüngere Publikum, sorgte die Band „Sprinter“ mit fetzigen deutschen Songs für den gelungenen Abschluss der Feier. Vor dem Saal konnte man sich seit den Mittagstunden durchweg mit Leckerem vom Grill und kühlen Getränken versorgen, derweil sich die Jüngsten auf der Hüpfburg und beim Kinderschminken mit Simone Klüser die Zeit vertrieben.

Alle Bilder von Michael und Dominik Gauger