Seite druckenFenster schließen

IG Metall Gummersbach - Megatech

StartInhaltKontakt

Megatech Sozialplan aufgestellt, Zukunftsaussagen Fehlanzeige

Bei den Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung des Waldbröler Automobilzulieferers Megatech wurde kein Interessenausgleich erzielt.
Kurz vor dem Weihnachten 2016 ließ die Geschäftsführung von Megatech Automotive Europe die Katze aus dem Sack und teilte den rund 400 Mitarbeitern am Waldbröler Produktionsstandort bei einer Betriebsversammlung mit, dass in den kommenden zwei Jahren rund 170 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen müssen. Im Januar und Februar 2017 fanden nun die Interessenausgleichs- und Sozialplanverhandlungen zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung statt und wurden in einem Einigungsstellenverfahren Ende Februar beendet. Auf einen Interessenausgleich, und damit auf eine Aussage wie in welcher Form nicht nur der geplante Personalabbau stattfinde, sondern auch die Frage wie es zukünftig mit dem Standort weitergeht, konnte man sich in Waldbröl auch in der Einigungsstelle nicht einigen. Einzig wurde der Mitbestimmungspflichtige Sozialplan verabschiedet und dieser gilt nunmehr bis Mitte 2019.

Nach dem aktuellen Stand erhalten in diesem Jahr ca. 35 Mitarbeiter des Unternehmens die Möglichkeit, in eine Transfergesellschaft zu wechseln, welche in dem Sozialplan vereinbart wurde. „Einige Arbeitskräfte sind schon zum Jahreswechsel ausgeschieden und manche befristeten Verträge laufen aus oder Mitarbeiter gehen in den Ruhestand“, erklärte der 1. Bevollmächtige der IG Metall, Werner Kusel, der an den Verhandlungen teilnahm. Unser Ziel ist und war es überhaupt keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen zu müssen. Die Bedingungen im Sozialplan sind so gestaltet, dass man von der betriebsbedingten Kündigung keinen Gebrauch machen muss. Im kommenden Jahr wird es neue Verhandlungen geben, hier sind uns neben den Auftragsrückgängen auch betriebliche Umbaumaßnahmen genannt worden, so Kusel.

Kusel bedauerte, dass die Geschäftsführung sich nicht auf ein „Zukunftssicherungspapier“ für den Rest der Belegschaft festlegte. „Wir wollten Klarheit für alle Megatech-Mitarbeiter schaffen“, so Kusel. Bis Anfang April wird nun der Sozialplan ausformuliert und von allen Seiten unterschrieben. In den kommenden Tagen muss auch die Bundesagentur für Arbeit ebenfalls mit ins Boot geholt, da sie sich in der Regel an der noch zu gründenden Transfergesellschaft beteiligt.