Qualitative Forderungen! Wie Arbeitszeiten die zum Leben passen sowie Entgelterhöhung, fordern die Oberbergischen Metallerinnen und Metaller
Die IG Metall Oberberg hat sich im Frühjahr an der bundesweiten Beschäftigungsbefragung Politik für alle sicher, gerecht und selbstbestimmt beteiligt.
2.135 Beschäftigte aus 42 oberbergischen Betrieben haben sich dran beteiligt. Das sind gut 750 mehr als bei der Befragung 2013, freute sich der 1. Bevollmächtigte Werner Kusel. Mehr als ein Drittel der Rückmeldungen stammten dabei von Nichtmitgliedern. Die Ergebnisse sind für uns ein tarifpolitischer Auftrag für die kommende Tarifrunde, so Kusel weiter.
Für die Ausfüllung des anonymen Fragebogens benötigte man rund 20 Minuten, da er sehr komplex war. Deutlich wurde, dass sich die Arbeitnehmer Zugeständnisse vom Arbeitgeber wünschen. Flexibilität darf keine Einbahnstraße sein, so Kusel (Bild). So stimmen fast 90 Prozent der Befragten folgender Aussage zu: Wer seine Arbeitszeit auf Teilzeit reduziert, braucht ein garantiertes Rückkehrrecht auf Vollzeit. Momentan ist man/frau laut Kusel in der Teilzeitfalle gefangen und würde nur wieder eine volle Stelle bekommen, wenn der Arbeitgeber freiwillig mitspielen würde. Knapp 88 Prozent der Metaller fordern einen Entgeltausgleich, wenn man wegen Kindererziehung, Pflege von Angehörigen oder Weiterbildung seine Arbeitszeit reduziert. Jeder fünfte Befragte (20,5%) hat einen pflegebedürftigen Angehörigen im Haushalt, so Kusel. Ebenso haben sich über 90% der Schichtarbeiter für einen Freizeitausgleich bei Schichtarbeit ausgesprochen.
All diese Forderungen sollen in der kommenden Tarifrunde 2018 berücksichtigt werden. Neben diesen qualitativen Forderungen wird die IG Metall in der Tarifrunde 2018 auch wieder mehr Entgelt verlangen. Die oberbergische Metall- und Elektroindustrie befindet sich in einer sehr guten Lage, so Werner Kusel. Die Umstände seien besser als 2015 und daher werden die Forderungen nicht geringer ausfallen, als beim letzten Mal (5,5 Prozent mehr Lohn).