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IG Metall Bielefeld - Delegiertenversammlung September 2020

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Erste Delegiertenversammlung in "Corona-Zeiten"

Rund 90 gewählte Delegierte, welche die 15.600 Mitglieder der IG Metall aus Bielefeld, Schloß Holte sowie aus dem Altkreis Halle repräsentieren, trafen sich in der Stadthalle.

Ursprünglich sollte diese Delegiertenversammlung schon im März stattfinden, musste aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Sie fand jetzt am Samstag, den 5. September 2020, in der Stadthalle unter großer Beachtung von Abstands- und Hygieneregeln statt. Die Delegiertenversammlung ist quasi "das Parlament der IG Metall vor Ort" und wird für vier Jahre gewählt.

Der Sitzungssaal kurz vor Beginn der Delegiertenversammlung. (Foto: IG Metall)

Ute Herkströter und Oguz Önal wiedergewählt

Für die Wahl als hauptamtliche Geschäftsführung wurden vom alten Ortsvorstand die jetzigen Bevollmächtigten zur Wiederwahl vorgeschlagen. Ute Herkströter (57) wurde als Erste Bevollmächtigte und Kassiererin mit über 95 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Oguz Önal (39), erhielt zur Wahl als Zweiter Bevollmächtigter sogar 100 Prozent der Stimmen.

Neuer Ortsvorstand

In den Ortsvorstand wurden gewählt:

  1. Bernstein, Andreas (Miele)
  2. Borchert, Peter (Euscher),
  3. Fuchs, Stefan (ZF)
  4. Bröckling, Reinhard (Neotechnik Linde)
  5. Hecht, Andreas (Beresa OWL)
  6. Heyer, Guido (Benteler)
  7. Schroll, Michaela (Gildemeister)
  8. Neermann, Thorsten (Koyo)
  9. Markowski, Dirk (Mannesmann)
  10. Prante, Ulrike (Dürkopp Adler)
  11. Rothkamm, Axel (Parker)
  12. Reinz, Sebastian (Baumgarte Eisengießerei)
  13. Krob-Schmidt, Daniela (Gestamp)
Weitere Wahlen fanden statt für Mitglieder verschiedener Tarifkommissionen und zur Bezirkskonferenz.

Gastrednerin

Christiane Benner, 2. Vorsitzende der IG Metall aus Frankfurt, redete als Gast der Versammlung:

„Die IG Metall will Arbeitsplätze erhalten und die Transformation sozial und ökologisch gestalten“, sagte Christiane Benner. Gerade Kurzarbeit und entschlossene Konjunkturpakete haben uns in Deutschland bislang davor bewahrt, dass die Arbeitslosigkeit noch stärker angestiegen ist. Benner begrüßte deshalb, dass sich SPD und CDU/CSU darauf verständigt haben, die maximale Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld bis Ende 2021 auszudehnen. Dies greife aber zur kurz, da Beschäftigte, die bereits im April 2020 in Kurzarbeit gegangen sind, nur für 21 Monate Anspruch auf Kurzarbeitergeld hätten.

Benner hält es außerdem für nötig, Kurzarbeit stärker mit Qualifizierung zu verknüpfen. Nach den Plänen der Regierungskoalition sollen Arbeitgeber die Sozialversicherungsbeiträge ab Juli 2021 voll erstattet bekommen, wenn während der Kurzarbeit Qualifizierungsmaßnahmen stattfinden. Benner fordert, dass mehr Qualifizierung als bisher geplant gefördert wird. Benner: „Es muss darum gehen, die Beschäftigten in der Transformation mitzunehmen. Gezielte Qualifikation ist der Schlüssel dazu. Die Kooperation it´s OWL ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Transformation gestaltet werden kann.“

Besonderes Augenmerk legt Christiane Benner auf die Konsequenzen von Corona für die Situation junger Menschen: „Es darf keine ‚Generation Corona‘ geben.“ Benner verwies auf eine aktuelle Umfrage der IG Metall. Demnach will mindestens jeder zehnte der befragten Betriebe im Organisationsbereich der IG Metall in Zukunft weniger ausbilden. Auch Werkstudierende und Praktikant*innen finden während der Pandemie schwerer Stellen. Damit wird der Berufseinstieg für junge Menschen schwerer. Benner weiter: „Für die berufliche Zukunft junger Menschen muss mehr getan werden, um dramatische Langzeitfolgen wie eine hohe Jugendarbeitslosigkeit zu vermeiden. Hier sind die Arbeitgeber und der Staat in der besonderen Pflicht.“