Das Interview führte Robin Gruneberg.
Robin: Lea erzähl doch erst einmal was über dich.
Lea: Hallo erstmal. Wie du schon sagtest, heiße ich Lea. Ich bin 20 Jahre alt und bin im September 2020 in das dritte Ausbildungsjahr gekommen. Ich lerne den Beruf der technischen Produktdesignerin bei Miele in Bielefeld.
Wie bist du zum ersten Mal auf die JAV aufmerksam geworden?
Zum ersten Mal Kontakt hatte ich mit den Jugendvertretern, also meinen Vorgängern, in der ersten Zeit bei Miele. Die damaligen Jugendvertreter haben sich bei uns einmal vorgestellt und uns ganz herzlich willkommen geheißen. Da wusste man aber noch gar nicht so richtig was einen persönlich alles erwartet, da alles ziemlich neu war.
Was hat dich dann dazu bewegt, Dich zur Wahl aufstellen zu lassen?
Ich war in meiner Schulzeit schon jahrelang in der Schülervertretung aktiv oder auch Klassensprecherin und später dann Jahrgangsstufensprecherin. Ich habe mich also schon immer gerne für andere Personen eingesetzt. Die Wahl kam dann sehr spontan zustande. Nicht, dass ich nicht wusste, was auf mich zukommt, aber es war wie gesagt alles neu für mich. Ich war in einer völlig neuen Umgebung im ersten Ausbildungsjahr mit ganz anderen Bedingungen und Anforderungen. Als ich dann hörte, dass es auch bei Miele eine Interessenvertretung für Jugendliche und Auszubildende gibt, habe ich mich direkt aufstellen lassen und es hat dann ja auch funktioniert.
Nachdem du gewählt worden bist, wie hast du und dein Gremium die neuen Aufgabe angegangen?
Wir hatten das Glück, dass auch ein alter Hase dabei war, der in unserem fünfer Gremium Erfahrungen von der Wahlperiode davor hatte. Der hat zuerst auch den Vorsitz übernommen, diesen dann später abgegeben. Das war uns eine enorme Hilfe. Zurzeit bin ich stellvertretende Vorsitzende und auch für die GJAV, die sich werksübergreifend mehrmals jährlich trifft, zuständig. Ganz neu im Amt wusste ich zunächst recht wenig über die rechtlichen Rahmenbedingungen. Dazu habe ich das JAV A Seminar besucht, um die Grundlagen kennenzulernen und auf dieser Basis aufbauen zu können. Diese Seminare bringen nicht nur neues Wissen, sondern auch viel Spaß und Erfahrungsaustausch mit anderen JAV Gremien, mit denen man zum Teil noch den Kontakt hält. Unsere Sitzungen finden regelmäßig statt, wir haben uns auf einen zweiwöchigen Rhythmus geeinigt. Wir sitzen dann jeweils eine Stunde zusammen. Bei besonderen Themen treffen wir uns auch öfter mal, das kommt ja schon mal vor.
Gab es jetzt irgendwelche besonderen Themen, die ihr vorangetrieben habt, oder Probleme, die ihr lösen konntet?
Wir haben uns als Beispiel um eine besondere (ganztägige) Jugendversammlung gekümmert, in der es Workshops zu verschiedenen Themen gab. Die Auszubildenden konnten sich dafür eintragen und haben auch, wie es klassisch vorgesehen ist, die aktuellen Infos bekommen.
Des Weiteren planen wir normalerweise die Sommer-und Weihnachtsfeiern, die auch bei uns recht gut ankommen. Natürlich geht es bei uns nicht nur um tolle Veranstaltungen, wir beschäftigen uns auch mit einzelnen Fällen von Auszubildenden, falls mal individuelle Probleme auftreten. Dabei arbeiten wir eng mit dem Betriebsrat und der IG Metall zusammen. Da bin ich sehr froh über die Unterstützung.
Welche Rolle spielt die IG Metall für Dich und eure Arbeit?
Die IGM ist bei uns ein ständiger Begleiter. Falls Fragen aufkommen, in denen wir nicht mehr weiterkommen, können wir uns jederzeit melden und stehen im ständigen Kontakt. Sogar zu Sitzungen wird ein Vertreter häufig eingeladen, um neue Dinge zu planen oder abzusprechen. Die IGM steht für mich für sehr gute Unterstützung und ist auch ein echt toller Seminarveranstalter. Sie hat also sehr viel zu bieten.
Hast du noch ein paar Tipps für unsere Kolleginnen und Kollegen, die sich auch aufstellen lassen wollen?
Ich finde man sollte sich nicht unterkriegen lassen und auch, wenn man komplett neu ist wie ich am Anfang, den Mut haben, sich aufstellen zu lassen. Denn die Arbeit in der JAV bringt mega viel Spaß und bringt einen mit dem Meistern von Herausforderungen menschlich und inhaltlich viel weiter. Was aber zudem noch wichtig ist, dass das Ziel der eigenen Ausbildung nicht in den Hintergrund rückt. Dafür hat man aber sein Gremium, in dem man sich die Aufgaben aufteilen kann.
Lea, wir danken Dir ganz herzlich für dieses Interview und Dein Engagement für die jungen Menschen bei Miele und für unsere Gewerkschaft!