Zu Besuch beim Berufsförderungswerk Hamburg GmbH
Berufspädagogenweiterbildung in der Praxis
Die Berufsförderungswerk Hamburg GmbH (BFW) in Hamburg-Farmsen war einer der ersten Lehrgangsträger für die Weiterbildung zum Geprüften Berufspädagogen und Geprüften Aus- und Weiterbildungspädagogen. Inzwischen bieten viele Träger diese Fortbildung an. Im BFW dauert der Prüfungsvorbereitungslehrgang rund 800 Stunden. Die Teilnehmer müssen während dieser Zeit einen Abend je Woche, einige Wochenenden und zusätzlich einige Wochenblöcke die Schulbank drücken. Das erfordert eine ordentliche Portion Motivation, um das bis zum Ende durchzuhalten.
Im Oktober hat der fünfte Lehrgang begonnen. Seither kommen die Teilnehmer jeden Mittwoch um 18.00 Uhr ins BFW. Nach einem anstrengenden Tag, an dem sie in ihren Berufen den ganzen Tag eingespannt waren, raffen sie sich auf. Einige von ihnen kommen sogar aus dem 120 Kilometer entfernten Heide. Die anfängliche Müdigkeit weicht schnell. Im entspannten Arbeitsklima beschäftigen sie sich überwiegend in Gruppenarbeit und Rollenspielen mit Arbeitsaufträgen. Dabei geht es hoch her. Innerhalb kurzer Zeit arbeiten sie voll konzentriert an ihren Lösungen und sind dabei nicht immer einer Meinung. Es wird lebhaft diskutiert, gestritten und gelacht. Ihre Ergebnisse präsentieren sie vereint in der Gruppe und genießen dabei den Rückhalt, den jeder einzelne durchdie Gruppe erfährt. Die Atmosphäre ist freundschaftlich, es gibt einen Happen zu essen und etwas zu trinken. Und gelernt wird viel. Als Team betreuen Gudrun Schulze-Struck, Maren Keup-Gottschalck und Gerd Labusch die angehenden Berufspädagogen gemeinsam.
Gerd Labusch war bereits bei der Entstehung der neuen Verordnungen beteiligt und gestaltete die Inhalte mit. Mir war wichtig, dass wir einen praxisnahen Beruf schaffen, der den derzeitigen und künftigen Anforderungen der betrieblichen Ausbildung und Weiterbildung Rechnung trägt. In unserer Arbeit mit den Teilnehmern wenden wir genau die pädagogischen Erkenntnisse an, die sie benötigen und später selbst umsetzen können sollen. Dazu gehört eine angenehme Lernatmosphäre mit vielen interaktiven Anteilen. So macht Lernen Spaß: Es gibt Weißbrot mit Salami und Schinken, Sprudel und Wasser. Trotz Anstrengung und konzentriertem Arbeiten ist die Atmosphäre entspannt und lebhaft.
Man muss sich aufraffen - Teilnehmer kommen zu Wort
Stefanie Cook (45)
Ich will mich beruflich weiterentwickeln und sehe den Bildungsgang auch als Chance zur Persönlichkeitsentwicklung.
Peter Wiebens (43)
Ich möchte Aus- und Weiterbildungspädagoge werden, weil sich unser Berufsbild ändert und dadurch die
Anforderungen an unsere pädagogische Arbeit steigen.
Daniela Rethfeld (39)
Ich war total fertig als ich heute
Abend herkam und habe mich mitreißen lassen.Bin aber froh, dass ich mich aufraffen konnte.
Zitiert aus: Berufsbildung Kaufleute, Nº 04/2012; Infodienst für kaufmännisches Ausbildungspersonal