Produktionssysteme: ganzheitlich, lean oder doch Toyota?
Die Begriffswelt wird ziemlich unübersichtlich, wenn man sich mit dem Thema Produktionssysteme beschäftigt dass sollte jedoch nicht abschrecken! Denn dahinter verbergen sich wichtige und interessante Entwicklungen, die weitreichende Auswirkungen auf Unternehmen, ihre Beschäftigten und deren Arbeitsbedingungen haben. 1979 fing die Debatte mit einem Einblick in die Toyota-Welt an.
Die Komplexität und Vielschichtigkeit des Toyota-Modells wurde zunächst jedoch nicht richtig verstanden. In der interessierten Öffentlichkeit blieben Einzelaspekte hängen wie z.B. der Einsatz des Kanban-Prinzips in der innerbetriebliche Logistik einzusetzen um auf diese Weise die Lagerbestände zu senken. Getrieben durch die großen Erfolge des Toyota-Produktionssystems setze eine Reisewelle nach Japan ein, die bis heute anhält.
Viele deutsche Unternehmen haben nunmehr ihre eigenes Produktionssystem entwickelt (Mercedes Benz, Deutz, etc.) eines jedes davon setzt unterschiedliche Schwerpunkte und ist unterschiedlich ausgestaltet.
In den letzten Jahren setzt sich unter dem Schlagwort Ganzheitliches Produktionssystem immer mehr die Erkenntnis durch, dass unter Produktion nicht mehr nur die Abteilung Produktion zu verstehen ist, sondern neben dem reinen Fertigen und Montieren auch Aufgabenstellungen wie Disposition und Logistik, Planung und Steuerung, Wartung und Instandhaltung sowie Qualitätssicherung und Personalwesen dazu gehören.
So wird die Aufgabenstellung immer allumfassender und auch komplexer. Sie hinterlässt aus diesem Grund auch in machen Unternehmen viele ratlose und überforderte Mitarbeiter, die in den letzten Jahren viele Verbesserungsprojekte, neue Produktionskonzepte, Lean-Management-Wellen in ihrem Unternehmen erlebt haben mal in Gruppenarbeit, mal wieder in kurzem Takt am Fließband. Längst verschwimmen dabei auch die dafür typischen Branchengrenzen. Zunächst mit Interesse von der Automobilindustrie eingeführt, sind entsprechende Konzepte auch im Mittelstand quer über alle Branchengrenzen längst zum Standard geworden.
- Was macht das mit den Beschäftigten? Wie verändern sich Arbeitsbedingungen?
- Wie verändern neue Produktionskonzepte oder systeme ein Unternehmen? Wie verändert sich seine Innovationsfähigkeit?
- Mit welchem Produktionssystem lässt sich ein Standort in Deutschland halten? Unter welchen Bedingungen bleibt die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens ebenso erhalten wie seine Arbeitsplätze?
- Wie können Betriebsräte die Wirkungen auf die Beschäftigten und ihre damit veränderten Arbeitsbedingungen, ihre Leistungsanforderungen und Entgeltniveaus, ihre Qualifikationsvoraussetzungen und Kompetenzentwicklung, ihre Stellung im Produktionssystem (Vertragsverhältnisse), ihren eigenen Gestaltungseinfluss (Innovationsbedingungen) sowie die vorgenannten Fragen analysieren und einschätzen?
Zu diesen und weiteren Fragen laden wir interessierte Betriebsräte und Wissenschaftler ein.