Ein Produktionssystem kann in bedeutsamem Umfang bestimmen, wie in einem Betrieb pro-duziert und mithin auch wie in ihm gearbeitet wird. Die Intention, im Rahmen des Projekts am Thema Produktionssysteme zu arbeiten, ist eine doppelte. Zum einen ist eine sehr deutliche Unsicherheit der Betriebsräte hinsichtlich der Bewertung von Produktionssystemen sowohl im Generellen, als auch bei der Bewertung einzelner Ausgestaltungsvarianten erkennbar.
Zum anderen wurde in Diskussionen mit Betriebsräten deutlich, dass das Produktionssystem einen relevanten Einfluss auf viele aus Sicht von Betriebsräten wichtige Themen hat wie z.B. Arbeits(zeit)gestaltung, Arbeitsorganisation, Belastung, Qualifizierungsfragen. Dieses Zusammenfallen von hoher Bedeutung und großer Unsicherheit bei Bewertungsfragen macht das Thema in besonderer Weise geeignet für eine Bearbeitung mit Hilfe der Methodik dieses Projekts.
Der Grund für die Unsicherheiten in der Bewertung sind die ambivalenten Auswirkungen von Produktionssystemen. Für manche verkörpern sie ein reines Rationalisierungsinstrument den Verlust von Beschäftigung bewirkt und dem Betrieb durch starken Flexibilitätsverlust wirtschaftlich sogar eher schadet.
Auf der anderen Seite wird aber von Be-triebsräten auch von vielen guten Erfahrungen mit einem angemessen ausgestalteten Produktionssystem gesprochen, ohne dass die Gründe für solche sehr unterschiedlichen Einschätzungen offen auf der Hand lägen.
Die Unsicherheit in der Beurteilung von Produktionssystemen wird auch getrieben durch viel-fältige Moden und Schlagworte im Zusammenhang mit unterschiedlichen Varianten von Produktionssystemen (wie z.B. Six Sigma, Toyota Produktionssystem, Ganzheitliches Produktionssystem) hinter den Begriffen ist nicht immer die Substanz zu erkennen und die Unsicherheit bei der Einschätzung steigt.
Betriebsräte können häufig feststellen, dass die Beurteilung des betrieblichen Produktions-systems stark verknüpft ist mit wichtigen Tätigkeitsbereichen der Betriebsräte. Eine hohe Bedeutung haben Produktionssysteme z.B. für Arbeitszeitsysteme, Qualifizierungen (z.B. zur Bedienung von Produktionssystemen),das Verhältnis von Einfacharbeit und Facharbeit oder die strategische Positionierung des Betriebs
Vor dem Hintergrund von Bewertungsunsicherheit und gleichzeitig hoher Bedeutung von Produktionssystemen für die Sicherung von Arbeit und Beschäftigung stehen daher die folgenden Leitfragen im Mittelpunkt der Themenbearbeitung:
Zur Begleitenden Bearbeitung dieser Leitfragen wurde das Werkzeugmaschinenlabor der RWTH Aachen beauftragt.
Ziel der Zusammenarbeit mit dem Werkzeugmaschinenlabor (WZL) ist es, die oben genannten Fragen im Rahmen von betrieblichen Workshops zu erörtern, was ein erfolgreiches Produktionssytem ausmacht. Die ersten Workshops haben statt gefunden.
Wer Interesse an einem betrieblichen Workshop hat, meldet sich bitte bei:
Dr. Torsten Sundmacher
SUSTAIN CONSULT GmbH
0231/981285-10
sundmacher@sustain-consult.de