Seite druckenFenster schließen

Kompetenz-Innovation NRW - Leiharbeit

StartAktuellesÜber unsWissenschaftBetriebsrätek&i.bawüKooperationenDownloads

Leiharbeit

Welche Risiken birgt Leiharbeit für Beschäftigte, Betriebe und Gesellschaft?
Die Bedingungen von Leiharbeit sind – nicht zuletzt durch die Kampagne der IG Metall „Gleiche Arbeit - Gleiches Geld“ – Konfliktstoff in Betrieben wie in der Politik. Und daran hat sich mit der wirtschaftlichen Krise noch nichts Grundsätzliches geändert. Seit Mitte 2008 haben allein in NRW über 60.000 Leiharbeitnehmer in der Metall- und Elektroindustrie ihre Arbeitsplätze verloren. Verleihunternehmen setzen aber darauf, dass die Zahl der Leiharbeiter über das bisherige Spitzenmaß von 2008 hinaus weiter zu steigern ist.

Leiharbeit, das ist die von häufigen Unterbrechungen geprägte Berufsperspektive vor allem jüngerer Beschäftigter. Und sie droht zum jeweils persönlichen Dauerzustand zu werden. Die Chance auf Wechsel in reguläre Beschäftigung lag bisher nur bei 15 Prozent. Zeitarbeitsunternehmen bilden eine neue Branche mit einer fast unübersehbaren Vielzahl von Betrieben. Ihr Produkt ist Arbeit auf Abruf, oft zu Bezahlungen um 20 bis 40 Prozent unter dem Niveau der regulär Beschäftigten.

Für die Beschäftigten bedeutet das vor allem wenig Geld für viel Arbeit. Und das bei höchster Unsicherheit, von heute auf morgen den Job wieder zu verlieren. Denn wenn der Entleihbetrieb den Auftrag storniert, gibt es vielfach keine Anschlussbeschäftigung, sondern Arbeitslosigkeit.

In der Initiative „Gleiche Arbeit - Gleiches Geld“ ist die IG Metall gemeinsam mit Betriebsräte und ihren Mitgliedern in Leiharbeit aktiv. Besser-Vereinbarungen und Gleichstellungen sind bereits in 150 Betrieben in NRW vertraglich gesichert worden. Leiharbeitnehmer werden beraten - auch in der Arbeitslosigkeit.

Im Projekt „Kompetenz und Innovation“ sind wir die Bedingungen von Leiharbeit erstmals von einer anderen Seite angegangen.

Zusammen mit Betriebsräten und Wissenschaftlern haben wir uns der Frage gestellt, wie Leiharbeit - über die bekannten Risiken und Kosten für Beschäftigte und Gesellschaft hinaus - zum Risiko für dauerhaft sichere und gute Arbeit, für Betriebe und damit für den Industriestandort NRW wird.

Sieben gute Gründe sind dabei überdeutlich geworden, die für die Begrenzung und faire Gestaltung von Leiharbeit sprechen. Denn Leiharbeit, die nicht nur zur Abfederung besonderer Produktionsspitzen beiträgt, wirkt vielfach kontraproduktiv. Innovativer und kompetenter werden, das sind Ziele, die nicht zum Einsatz von Leiharbeit passen. Und auch wirtschaftlich rechnet sich vieles nicht so, wie Verleihfirmen es darstellen und Entleiher erhoffen.

Die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit von Betriebsräten und Wissenschaftlern sind im 2. Industriepolitischen Memorandum zusammengefasst.

  • Wir laden alle ein, mit uns weiter darüber zu diskutieren.
Aktuelles

Vortrag auf Betriebsrätekonferenz "Thema Werkverträge/Industrielle Dienstleistungen/Auslagerung" am 13.7.2010 in Sprockhövel

2010-07-27 23:14:52
Unter der Überschrift "Werkverträge - Personalkonzept der Zukunft?" sollte das Projekt k&i eine wissenschaftliche Bewertung zu der Tagung beisteuern, die mit 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Sprockhövel statt fand. mehr...