Ziel der Projektarbeit mit dem Soziologischen Forschungsinstitut an der Georg-August-Universität Göttingen (SOFI) in diesem Handlungsfeld war es, gemeinsam mit Betriebsräten und Wissenschaftlern und unter Einbeziehung der Verantwortlichen in der Unternehmensleitung, die Erfahrungen und Strategien der jeweiligen Betriebe so zu reflektieren, dass übergreifend zu nutzende Hinweise auf besondere Risiken und Erfolgsbedingungen von Globalisierungsentscheidungen zu bewerten sind.
In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Volker Wittke und Ulrich Voskamp vom Soziologischen Forschungsinstitut an der Georg-August-Universität Göttingen (SOFI) wurden vom Projektteam mehrere Workshops mit betrieblichen Praktikern und Verwaltungsstellenleitern zum Thema globale Wertschöpfung durchgeführt.
Die Betriebsräte haben zunächst ihre Erfahrungen mit unternehmerischen Strategien globalisierter Wertschöpfung eingebracht. Deutlich wurde: Globalisierung hat vielfältige Dimensionen und ist ein dynamischer, keineswegs immer rational strukturierter Prozess. Im Austausch zwischen den Betriebsräten und Wissenschaftlern wurden unterschiedliche Muster und Vorgehensweisen von global agierenden Unternehmen transparent.
Eine große Schwierigkeit sehen die betrieblichen Interessenvertretungen darin, ausreichend Informationen über ausländische Standorte zu erhalten. So fehlt es u.a. an Informationen zu den jeweils ganz unterschiedlichen Rahmenbedingungen, z.B. in der Sozialgesetzgebung, Markteinschätzung, den Währungs- und Lohnkosten, Konzepten zur Fertigungssteuerung und Personalentwicklung, Qualifikationsvoraussetzungen, Produktivitätsdifferenzen, sonstigen Steuerungs- und Lenkungsprozessen und Gesellschafterverhältnissen.
Durch die geschilderten Erfahrungen wurde auch klar: Richten sich Unternehmen global oder international aus, sind die Auswirkungen auf den deutschen Standort und die hiesigen Arbeitsplätze keineswegs immer von Nachteil. Wie bei jeder Investitionsstrategie sind Risiken und Chancen für gute und sichere Arbeitsplätze zu unterscheiden. Dass Unternehmen global agieren, kann durchaus zur Absicherung ihrer deutschen Standorte beitragen.
Gleichwohl gibt es auch Beispiele, die zeigen, dass aufgrund globaler Arbeitsteilung schleichend oder in Brüchen Arbeitsplätze abgebaut oder Arbeitsbedingungen mit Nachteilen für die Beschäftigten verändert werden. Betriebsräte sind daran interessiert, die Chancen, die in globalisierten Prozessen liegen, zu erkennen und mitzugestalten sowie die Risiken frühzeitig zu erkennen.
Wer Interesse hat, mehr zu erfahren, meldet sich bitte bei:
Wolfgang Nettelstroth
IG Metall Bezirksleitung NRW
Telefon: 0211/45484-129
wolfgang.nettelstroth@igmetall.de