Mit Standortentscheidungen haben Betriebsräte, aber auch Unternehmen in den letzten Jahren viele Erfahrungen gemacht. Nicht zuletzt die hohe Zahl von Rückverlagerungen weist auf zu kurz gedachte Konzepte und verfehlte Erwartungen hin. Es gibt typische Fallen bei Standortentscheidungen. Hinter jeder dieser Verlagerungsfallen steckt ein Ansatzpunkt für Betriebsräte. Neue Planungen zu Standortverlagerungen, die spätestens bei einem erneuten konjunkturellen Abschwung entstehen werden, sind genau auf dieser Grundlage sehr kritisch zu hinterfragen. Sich für den Erhalt und die Entwicklung von industriellen Arbeitsplätzen zu engagieren heißt damit: Die Idee der Modernisierungsoffensive der IG Metall besser statt billiger zum eigenen Thema der Auseinandersetzungen im Betrieb machen. Mit diesem Memorandum liefern wir dafür die Anstöße und Argumente.
Aus den Erfahrungen von Betriebsräten und aus Erkenntnissen von Wissenschaftlern wissen wir um die Erfolgsfaktoren, die Verlagerungsrisiken mindern und die industrielle Entwicklung fördern:
Acht typische Fallen
Nicht nur Betriebsräte, auch die Unternehmen lernen aus bisherigen Fehlern bei Verlagerungen. Im Konflikt um die besten Konzepte für gute Beschäftigung zählt deshalb, dass Betriebsräte sich auf kompetenten Sachverstand aus der Wissenschaft, und vor allem auf gut informierte und beteiligte Belegschaften stützen können.
Auf der Fachtagung am 11.6.2008 in Sprockhövel wurde aus diesem Grund die Argumentationshilfe für Betriebsräte vorgestellt. Sie identifiziert 8 sog. Verlagerungsfallen.