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IG Metall Schweinfurt - 11. Nov. 2010 Jubilarehrung im Mercure

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IG Metall feiert ihre Treuesten

361 Mitglieder mit 40-, 50- und 60-jähriger Mitgliedschaft

 v.L.n.R.: Manfred Knopf, Festredner, Peter Kippes, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt, Lotte Liebler (60 Jahre Mitglied), Harald Spath (40), Günter Kiesel (40), Helmut Buld (40), Klaus Dünisch (50), Willy Dekant (40), OB Sebastian Remelé und der 2. Bevollmächtigte der IG Metall Schweinfurt, Jens Öser.
Schon 1950, als die 89 Jubilare mit 60jähriger Mitgliedschaft in ihre IG Metall eintraten, zählte die Schweinfurter Verwaltungsstelle 14 700 Mitglieder. Nach einem auf und ab standen laut Kippes 18 200 im Jahr 1980 zu Buche. Diese Zahl stieg in den 80er Jahren auf den bisherigen Rekordwert von 21 900 im Jahr 1990. Die große Krise 1993, die alleine beim Wälzlagerhersteller FAG die Belegschaft in Schweinfurt von etwa 10 000 auf 5 000 halbierte, löste auch bei der IG Metall einen Mitgliederrückgang aus, da viele Kolleginnen und Kollegen ihren Arbeitsplatz verloren.

Peter Kippes zeigte am Beispiel von FAG die äußerst positive Mitgliederentwicklung der Schweinfurter IG Metall auf, die auch die Landkreise Rhön- Grabfeld, Bad Kissingen und die Haßberge umfasst. Demnach hatte die IG Metall bei FAG vor der 93er Krise bei 10 000 Beschäftigten etwa 2 000 Mitglieder. In Kürze wird die IG Metall bei FAG ihr 3 000. Mitglied aufnehmen, bei nur noch 4 700 Betriebsangehörigen! So stieg dort der gewerkschaftliche Organisationsgrad von 20% in knapp 20 Jahren auf 63%. Der hiesige IG Metall Chef meinte diese Entwicklung beweise, dass die Beschäftigten hier gute Erfahrungen mit ihrer Interessensvertretung, der IG Metall gemacht hätten, insbesondere in Krisenzeiten. Er dankte seinen Vorgängern Gerhard Tollkühn und Klaus Ernst, die den Grundstein für den Durchbruch der 22 000er Mitgliedergrenze gelegt hätten, der erstmals in der Geschichte 2010 gelang.

Festredner Manfred Knopf, einst Leiter der IG Metall Bildungsstätte Lohr, hob die Leistungen der Jubilare hervor, die durch ihr Engagement und ihre Treue zur IG Metall wichtige Erfolge erst ermöglicht hätten. In seinem gewerkschaftspolitischen Streifzug durch die Nachkriegsgeschichte nannte Knopf das Weihnachtsgeld, das freie Wochenende, sämtliche Schritte zur Wochenarbeitszeitverkürzung, 30- Tage Urlaub, Urlaubsgeld und die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall für die Kolleginnen und Kollegen in Schleswig- Holstein immerhin 16 Wochen lang gestreikt hätten. All das seien Erfolge, die nicht vom Himmel gefallen seien und deshalb täglichen Verteidigung bedürfen, so Knopf.

Die aktuelle Regierungspolitik geißelte Manfred Knopf als entsolidarisierend, sozial ungerecht und neoliberal. „Kürzen, streichen, kassieren“, sei das Motto der schwarz- gelben Klientelparteien, sagte Knopf. Abschließend rief er die Jubilare dazu auf, ihre Lebenserfahrung an die Jungen weiterzugeben und sich nichts gefallen zu lassen.

Im vollen Saal des Konferenzzentrums richteten noch Oberbürgermeister Sebastian Remelé und DGB Regionsvorsitzender Frank Firsching Grußworte an die zahlreichen Jubilare, die mit Begleitung eingeladen waren. Zuerst bei Kaffee und Kuchen, später bei einer fränkischen Brotzeit, Bier und Wein plauschten die Festgäste über alte Zeiten, gute Erinnerungen und zukünftige Herausforderungen. Eine würdige Veranstaltung fand am späten Nachmittag unter den letzten Klängen der „Schweinfurter Seniorenband“ ihren Ausklang.