Nach der Auftaktveranstaltung in Schweinfurt haben jetzt auch die Siemens Beschäftigten in Bad Neustadt für einen „Kurswechsel für ein gutes Leben“ demonstriert. Rund 400 Beschäftigte, auch aus anderen Betrieben, nahmen daran teil.

Als Grund der bundesweiten Aktion nannte der Schweinfurter erste Bevollmächtigte Peter Kippes die anhaltenden Verwerfungen der großen Politik. Zu den Schlagworten zählten unter anderem „Rente mit 67“, „Leiharbeit“ und „die Chancen für die junge Generation“.

All dies suchte Kippes an der Situation bei Siemens zu verdeutlichen. „Noch immer fühlen sich viele Menschen ohnmächtig“, resümierte er. Gerade ihnen versuchte er Mut zu machen, denn ganz so ohnmächtig seien sie nicht. „Alle reden vom Aufschwung“, sagte er. Doch bei den Arbeitnehmerinnen sie dieser noch nicht angekommen. Genau das wolle die Gewerkschaft ändern.

Siemens Betriebsratsvorsitzender Bernhard Omert rief alle Kollegen dazu auf, nicht zu jammern, sondern aktiv daran mitzuarbeiten, um die eigene Position zu stärken. „Nicht die Beschäftigten sollen die Zeche zahlen für die Krise, sondern diejenigen die sie verursacht haben“, prangerte Omert an. „Gemeinsam sind wir stark“, forderte der Betriebsratsvorsitzende zu weiterem Zusammenhalt auf. „Wir müssen Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen da sichern wo nötig und dort verbessern, wo möglich“

Jens Öser, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt, mahnte insbesondere die Chancengleichheit der Jugendlichen an. „Wir brauchen dringend einen Kurswechsel. Die Jugendlichen sind die Arbeitnehmer und Entscheidungsträger von morgen“. Die aktuelle Politik sie nur für privilegierte Minderheiten da und nicht für die Mehrzahl der Bürger. „Damit werden wir uns nicht abfinden. Dafür machen wir uns bundesweit stark.“

Es gehe um den Erhalt von Arbeitsplätzen, um die Sicherung des Einkommens der Arbeitnehmer, um faire Zukunfsschancen und um eine gute Zukunft unserer Jugendlichen. Seine Parole „Gemeinsam sind wir stark“ ging schier unter in der heftigen Zustimmung seitens der Kundgebung“.