In der Daimler-Niederlassung Mainfranken fanden heute sowohl in Schweinfurt, als auch in Würzburg außerordentliche Betriebsversammlungen statt. Dabei wurden die Beschäftigten über das Konzept „Own Retail - Neuausrichtung der Niederlassungen“ des Daimler-Vorstands informiert.

Pläne, die bei den Beschäftigten eine große Verunsicherung auslösten. Daimler plant einen deutschlandweiten Umbau seines eigenen Vertriebsnetzes. In einem ersten Schritt sollen Niederlassungen fusionieren um im administrativen Bereich Personalkosten zu sparen. In der Region sollen die Betriebe Schweinfurt, Würzburg und Nürnberg zur Niederlassung Franken organisatorisch zusammengefasst werden. Auch sollen schon jetzt 36 Teilbetriebe von Niederlassungen und GmbH-Betrieben verkauft werden.

Thomas Höhn, zuständiger Sekretär der IG Metall Verwaltungsstelle Scheinfurt: „Die Pläne des Daimler-Vorstands sind aus meiner Sicht nur der Anfang- es sieht stark danach aus, dass der Vorstand den eigenen Vertrieb komplett zerschlagen möchte um die Renditen zu erhöhen.“ Noch ist der Verkauf von ganzen Niederlassungen bis Ende 2015 durch die Vereinbarung „Zukunftssicherung Niederlassungen“ geschützt. „Es ist zu befürchten, dass danach die Schranken fallen“ , so Höhn.

Belegschaften und Betriebsräte zeigten sich auf der außerordentlichen Betriebsversammlung tief verunsichert. In der Schweinfurter Niederlassung ging die komplette Belegschaft geschlossen für eine spontane Aktion vor das Werkstor.

Die Betriebsräte der Niederlassungen und die IG Metall kündigten auf der Versammlung weitere lokale und zentrale Aktionen und Kundgebungen unter dem Motto „unsere Niederlassungen, unsere Arbeit, unsere Zukunft“ an.

Wolfgang Reichert, Betriebsratsvorsitzender in der Schweinfurter Niederlassung Mainfranken: „ Unsere Belegschaft wird das so nicht akzeptieren. Wir verlangen Veränderungen im Konzept. Wir brauchen eine langfristige und positive Zukunftsperspektive für die Niederlassungen und ihre Beschäftigten in der Daimler AG!“